Ein etwas spezieller Platz für die "Liebesschlösser"
Heidelberg hat seit heute eine ganz besondere Attraktion zu bieten: Neben der Alten Brücke enthüllte am Freitagmittag Oberbürgermeister Eckart Würzner einen "Liebesstein".

Heidelberg hat seit heute eine ganz besondere Attraktion zu bieten: Neben der Alten Brücke enthüllte am Freitagmittag Oberbürgermeister Eckart Würzner einen "Liebesstein".
Wie jeder bereits wissen dürfte, steht die Alte Brücke als ein historisches Wahrzeichen der Stadt unter Denkmalschutz. Einige Verliebte haben sich dennoch bislang nicht an diese Vorgabe gehalten und einfach ihre "Liebesschlösser" an der Brücke befestigt. Den Trend, gravierte Liebesschlösser an berühmten Bauwerken anzubringen, gibt es schon seit längerem. So wollen Jungverliebte symbolisch ihre ewige Verbundenheit zeigen.
Mit zahlreichen bunten Vorhängeschlössern verzierte Brücken, wie zum Beispiel die Hohenzollernbrücke in Köln oder die Ponte Vecchio in Florenz, sind eine Attraktion in vielen europäischen Ländern. Doch in Heidelberg soll das ein Ende haben. Denn Liebesschlösser an der Alten Brücke? Das widerspricht dem Denkmalschutz. Um den Verliebten dennoch eine Möglichkeit zu bieten, ihren Treueschwur symbolisch darzustellen, hat die Stadt Heidelberg gemeinsam mit Heidelberg-Marketing einen 3,5 Tonnen schweren Koloss neben der Brücke aufstellen lassen.
Der mächtige Sandstein steht unterhalb der Nepomuk-Terrasse an der Nordseite der Alten Brücke. Das schwere Stück bekam die Stadt kostenlos, ein Steinmetz hat ihn aufgearbeitet und mit 40 Metallringen für die "Liebesschlösser" versehen. Die Mitte des "Liebessteins" ziert das Gedicht "Der Blick" von Joseph Freiherr von Eichendorff. Mit diesen romantischen Versen hatte er seiner großen Liebe zu Käthchen Ausdruck verliehen. Das neue "Glanzstück" soll nicht nur die Verliebten davon abhalten, die Alte Brücke weiterhin mit den Vorhängeschlössern zu verschandeln, sondern auch eine zusätzliche touristische Attraktion für Heidelberg darstellen. Man hofft so, Besucher auch auf die andere Seite des Neckars zur eher verwaisten Nepomuk-Terasse zu locken. Welche Kosten das Aufstellen des "Liebessteins" verursacht hat, das wusste man auf Anfrage nicht. Immerhin wurde der Odenwälder Stein selbst "gefunden" und war daher kostenlos, wie Heidelberg-Marketing auf Nachfragen versicherte.
Um die Funktion des Liebessteins zu demonstrieren, wurde bei der offiziellen Einweihung von dem frisch vermählten Paar Anna und Sascha Winter das erste "Liebesschloss" am neuen "Liebesstein" angebracht. "Für immer geschlossen" steht auf dem Stück Metall eingraviert und der Schlüssel wurde feierlich im Neckar versenkt.