"Die Zeit ist reif für ein Hip-Hop-Museum"
Grüne begrüßen die Idee - Heidelberg sei der ideale Ort - Unterstützung auch aus dem Bundestag

Toni-L und Torch. Foto: Rothe
Heidelberg. (ani) Während die Stadt noch immer an einem Hip-Hop-Archiv für Heidelberg arbeitet, träumen andere schon größer. In der RNZ vom 30.4./1.5. erklärte erstmals der Sprachwissenschaftler und Hip-Hop-Experte Bryan Vit, dass ein Museum die viel größere Chance für die Stadt sei. Und auch Hip-Hop-Pionier Torch - bürgerlich: Frederik Hahn - erklärte auf RNZ-Anfrage, er stünde für ein solches Projekt gerne bereit.
Nun meldeten sich dazu auch die Heidelberger Grünen zu Wort. Sie finden: "Die Zeit für ein Hip-Hop-Museum ist reif", heißt es in einer Pressemitteilung. "Es ist eine Ehre und einmalige Chance, dass Torch und Toni L der Stadt für ein Hip-Hop-Museum ihre einzigartigen Sammlungen von Fotos, Texten, Musik und Videos zur Verfügung stellen wollen. Die Stadt Heidelberg sollte dieses Geschenk annehmen", erklärt Grünen-Stadtrat und Spitzenkandidat für die Gemeinderatswahl Felix Grädler. Seine Meinung: "Die Wiege des deutschen Hip-Hops verdient endlich ihr Museum."
Die Wurzeln des Hip-Hops in Deutschland lägen ganz eindeutig in Heidelberg, finden die Grünen. Die beiden Heidelberger Rapper Torch und Toni L und ihre Gruppe "Advanced Chemistry" würden schließlich als die Urväter des deutschen Hip-Hops angesehen werden.
Tatsächlich zählen sie zu den Pionieren der Bewegung in Deutschland. "Dass die ‚Absoluten Beginner‘ ihr Comeback-Album ‚Advanced Chemistry‘ genannt haben - eine Hommage an die gleichnamige Hip-Hop-Crew - zeigt: Heidelberg ist nach wie vor ein Fixpunkt der deutschen Hip-Hop-Szene!", erklärt Grädler weiter.
In einem Museum könnten Zeitzeugnisse der Geschichte des Heidelberger Hip-Hops archiviert und ausgestellt werden. Auch einen Ort haben die Grünen schon im Sinn: ein Teil des Karlstorbahnhof-Gebäudes. Derek Cofie-Nunoo (Listenplatz 48) setzt sich für einen solchen Ort bereits seit 2011 ein: "Der Öffentlichkeit könnten die Hip-Hop-Kultur und die Ausdrucksformen des Hip-Hops lebendig nähergebracht werden." Außerdem ist er sicher: "Ein Hip-Hop-Museum hätte Anziehungskraft auf Besucher und Touristen aus aller Welt." Unterstützung kommt auch aus dem Bundestag. Die Grünen-Abgeordnete Franziska Brantner findet: "Ein Hip-Hop-Museum ist eine wunderbar passende Idee für Heidelberg und eine Chance, die kulturelle Vielfalt weiter zu stärken. Diese Chance sollten wir nutzen!"