Die Straßenbahn durch die Heidelberger Bahnstadt kommt

Planfeststellungsbeschluss für neue Tram-Trasse - Baubeginn ist schon im März - Erstes Neubauvorhaben des Mobilitätsnetzes

29.10.2015 UPDATE: 30.10.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 51 Sekunden

Symbolfoto: vaf

Von Micha Hörnle

Die neue Straßenbahn durch die Bahnstadt ist in greifbare Nähe gerückt: Das Regierungspräsidium Karlsruhe hat den Planfeststellungsbeschluss für das Vorhaben an die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) als Vorhabenträgerin zugesandt. Voraussichtlich im März 2016 sollen die Arbeiten an der gut 2,2 Kilometer langen Trasse durch die Grüne Meile beginnen, im Sommer 2018 soll alles fertig sein.

Diese Trasse ist das erste richtige Neubauvorhaben des "Mobilitätsnetzes Heidelberg" und die erste Erweiterung des Straßenbahnnetzes seit Eröffnung der Kirchheimer Bahn vor fast genau neun Jahren. Die bisher geplanten Vorhaben sind eher eine Reparatur und Verbesserung des Ist-Zustandes, wie beispielsweise der Umbau der Kurfürstenanlage oder die in einem Jahr anlaufende Verlegung der Straßenbahn-Haltestelle am Hauptbahnhof.

"Die Straßenbahn durch die Bahnstadt ist ein Meilenstein für den Ausbau des Nahverkehrs in Heidelberg", sagt OB Eckart Würzner. "Damit erhält Heidelbergs jüngster Stadtteil einen direkten Anschluss an das Straßenbahnnetz. Davon profitieren nicht nur die Bahnstädter, sondern auch die 7000 Menschen, die hier künftig ihren Arbeitsplatz haben. Mit der Bahn kommen die Fahrgäste schneller, direkter und bequemer ans Ziel. Das macht den Umstieg vom Auto attraktiv."

"Unseren Kunden bieten wir in der Bahnstadt drei barrierefreie und nach modernsten Standards ausgebaute Haltestellen, die durch die Bahnen der Linien 22 und 26 bedient werden", berichtet Martin in der Beek, Technischer Geschäftsführer der RNV. "Für die Menschen, die in der Bahnstadt leben und arbeiten, entsteht damit ein komfortabler und schneller Anschluss an das Stadtzentrum. Wir gehen davon aus, dass wir allein durch die Straßenbahnanbindung der Bahnstadt gut 5000 zusätzliche Fahrgäste pro Tag für den umweltfreundlichen Nahverkehr gewinnen."

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Wie Michael Jäger, Geschäftsführer der Heidelberger Straßen- und Bergbahn (HSB), erklärte, wird sein Unternehmen als Infrastruktureigentümer mindestens 25,1 Millionen Euro in die Bahnstadt-Bahn investieren. Das Gesamtprojekt "Mobilitätsnetz" ist mit einem Eigenanteil von rund 120 Millionen Euro die größte Investition in der Geschichte der HSB, allerdings vertraut Jäger darauf, dass die Kosten zu 80 Prozent ersetzt werden (60 Prozent vom Bund, 20 Prozent vom Land).

Die neue Trasse verläuft dann durch die neue Straße Grüne Meile - in etwa parallel zur Eppelheimer Straße - und den Czernyring. Die alten Gleise über die Eppelheimer Straße werden aufgegeben, da die Grüne Meile für den neuen Stadtteil zentraler liegt und die Wohnbebauung besser erschließt. Die neuen Haltestellen Eppelheimer Terrasse, Gadamerplatz und Hauptbahnhof Süd sind barrierefrei und erhalten Fahrgastinformationssysteme.

Im Zuge des Neubaus ändert sich auch der Verlauf der Linien 22 und 26: Die Linie 22 wird künftig von der Eppelheimer Straße auf die neue Strecke verlegt und zur Montpellierbrücke geführt - und nimmt dann den Verlauf wie die heutige Kirchheimer Bahn. Die Linie 26 führt dann von der Speyerer Straße über die Grüne Meile über die Czernybrücke zur Bergheimer Straße, also die alte Strecke der Eppelheimer Bahn. In Kirchheim ist das nicht unumstritten, denn im Stadtteil ärgert man sich über eine um vier Minuten längere Fahrzeit zum Bismarckplatz.

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