Das Mark Twain Village gehört jetzt Heidelberg

Am Donnerstag wurde der Kauf der 41 Hektar großen Fläche von der Bima beim Notar besiegelt - Preis lag wohl unter 40 Millionen Euro

06.08.2015 UPDATE: 07.08.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 31 Sekunden

Das Mark Twain Village, das zentrale Viertel der US Army in der Südstadt und in Rohrbach, kaufte die Stadt nun von der Bima. Foto: Sommer

Von Timo Teufert

Jetzt ist es amtlich: Am Donnerstag haben die Stadt Heidelberg und die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) den Kaufvertrag für die 41 Hektar große Konversionsfläche in der Südstadt, das Mark Twain Village, beim Notar unterschrieben. Der Kaufpreis soll nach Informationen der RNZ bei unter 40 Millionen Euro liegen. In den kommenden zehn bis zwölf Jahren investiert das Bündnis für Wohnen 320 Millionen Euro in den Um- und Neubau von Gebäuden und schafft preiswerten Wohnraum. Damit ist das Mark Twain Village die größte wohnungspolitische Maßnahme in Deutschland.

"Das ist ein historischer Moment und der erste Großankauf einer Konversionsfläche", freute sich Oberbürgermeister Eckart Würzner beim Pressetermin im Palais Prinz Carl. Würzner lobte die Zusammenarbeit mit der Bima, das Miteinander habe dafür gesorgt, dass man sich aufeinander zubewegt habe. "Das ist aber nicht das Ende der Kooperation, es sind die ersten 100 Meter des Halbmarathons", so der passionierte Läufer. Das Lob gab Bima-Vorstand Axel Kunze zurück: "Konversion heißt Vertrauen", das sei in Heidelberg der Fall gewesen und so habe man sich zum Beispiel auf ein gemeinsames Wertgutachten einigen können. Neben dem Engagement von OB Würzner hob Kunze auch die Bürgerbeteiligung für das Areal hervor: "So ein Dialogprozess ist nirgendwo in Deutschland so erfolgreich und breit aufgestellt wie in Heidelberg. Sie haben einen sehr klugen Entwurf für die Zukunft und eine geschickte Planung."

"Wir sind richtig glücklich", sagte der Vorstand der Baugenossenschaft Familienheim, Peter Stammer. Seine Genossenschaft wird zusammen mit der städtischen Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz (GGH) die maßgebliche Kapitalgeberin für den Wohnungsbau sein. Er erinnerte daran, dass sich auf Initiative des Vorstandes der Heidelberger Volksbank, Jürgen Neidinger, die Genossenschaften entschieden hätten, den Konversionsprozess aktiv zu begleiten und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. "Es war uns von Anfang an wichtig, dass es ein genossenschaftliches Projekt wird und nicht ein Investor die Entwicklung übernimmt", sagte Stammer. Denn man habe sich verpflichtet, die Wohnungen lange im Bestand zu halten und nicht gleich weiter zu veräußern. Am Bündnis für Wohnen sind neben den beiden Genossenschaftsbanken, Heidelberger Volksbank und Volksbank Kurpfalz, auch die Baugenossenschaften Familienheim, Neu-Heidelberg und Flüwo sowie die GGH beteiligt.

Bevor es mit den Bauarbeiten im ersten Teilstück im Südwesten des Areals an der Kirschgartenstraße losgehen kann, muss aber noch der Haushaltsausschuss des Bundestages dem Vertrag zustimmen. Das wird nach Bima-Angaben erst nach der Sommerpause der Fall sein.

Auch interessant
: Mark-Twain-Village: Manchem Anwohner sind die Häuser zu hoch
: Mark Twain Village: US-Schule wird für 13 Millionen Euro saniert
: Stadtverwaltung stellt Bebauungsplan für Mark Twain Village-Nord vor
: Werden in Mark Twain Village nun noch mehr Häuser abgerissen?
(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.