Bezirksbeirat will mehr Parkplätze auf dem Hospital-Gelände
Gremium befürchtet "wildes Parken" bei Veranstaltungen - Viele weitere Wünsche noch offen

Die fast zehn Hektar große Hospital-Fläche liegt im Süden Rohrbachs neben dem Quartier Hasenleiser. Die US-Armee unterhielt dort bis 2013 ihr Krankenhaus, in den nächsten Jahren soll das Areal vor allem zum Wohngebiet umgebaut werden. Foto: Klaus Venus/RNZ-Repro
Von Thomas Seiler
Heidelberg-Rohrbach. Im Prinzip erwies sich Thomas Rebel vom Stadtplanungsamt im Bezirksbeirat als der komplett falsche Ansprechpartner, als er beim Gremium um die Zustimmung für den Entwurf des Bebauungsplans "Rohrbach Hospital" und den Beschluss über die öffentliche Auslegung warb, die als Empfehlung für den Gemeinderat gelten.
Denn die Räte verbissen sich in den Stellplatzschlüssel für Autos von 0,7 pro Wohneinheit auf dieser rund neun Hektar großen Konversionsfläche, die bekanntlich danach als "autoarmes Quartier" gilt. "Ein Dreiviertel Auto, wie soll das gehen?", brachte es Karin Weidenheimer (CDU) auf den Punkt und bekam Schützenhilfe nicht nur von Sabine Höfler (Die Heidelberger) und Sibylle Ziegler (SPD).
Beide bemängelten beispielsweise das ohnehin schon angespannte Verkehrsaufkommen und plädierten für die Erweiterung des Tiefgaragenangebots sowie der geplanten vier Etagen hohen Quartiersgarage. Sie wünschten sich eine Erhöhung des Stellplatzschlüssels.
Zudem sahen die Räte erhebliche Probleme für Besucher der dann reaktivierten Sporthalle oder kultureller Veranstaltungen. "Da ist wildes Parken vorprogrammiert", hieß es hierzu. Rebel versuchte immer wieder, auf sein Metier als Planer zurückzukehren.
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"Der Bebauungsplan ist kein erzieherisches Mittel, um den Verkehr zu regulieren, denn er regelt ausschließlich bauliche Möglichkeiten", so seine Argumentation. Dennoch erachtete es Karin Weber (Bunte Linke) als "nicht ehrlich", dass man keinen öffentlichen Parkraum vorsehe.
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Gremium traut Konzept nicht
Außerdem beantragte der Bezirksbeirat, eine Solitärbebauung anzugehen. Denn Rebel vom Stadtplanungsamt erklärte, dass eine Änderung gegenüber dem Vorentwurf im Nordwesten des Areals die Fläche für das Wohnquartier verkleinere und stattdessen zusätzliche Flächen für drei Solitärbauten entstehen, um genauso wie im Südwesten mehr Wohnraum zu schaffen.
Da man die Einzelbauten zwischen dem Wohnblock und dem Stadtpark anordne, reduzieren sich die Verkehrsflächen und erhalten im Prinzip die Größe des Parks von etwa 7000 Quadratmetern. Da das Gremium hier dem vorgeschlagenen Konzept nicht traute, kam es zu dem mehrheitlich angenommenen Antrag, unbedingt eine Solitärbebauung umzusetzen.
In einen weiteren Antrag ließen die Räte die Anbindung des Gesamtquartiers einfließen. So wünscht man sich eine Querungsmöglichkeit der Karlsruher Straße, ebenfalls eine von der Freiburger und der Ortenauer Straße aus. Eine weitere Anregung von Weidenheimer zielte auf die Möglichkeit, in der ehemaligen "Chapel" ein Bürgerzentrum einzurichten, anstatt nur eine "öffentliche Nutzung" primär für den Stadtteil anzustreben, die "für Einrichtungen in den Bereichen Kultur, Bildung, Soziales und Sport zur Verfügung stehen soll".
Zusätzlich wies Rebel noch auf weitere Änderungen gegenüber dem Vorentwurf hin. Demnach fällt im Süden des Planbereichs eine Privatstraße aus dem Erschließungskonzept. Auch im Nordosten tut sich etwas. Dort werden die Bestandsgebäude als urbanes Wohngebiet festgesetzt, also mit der Möglichkeit, im Erdgeschoss Ladengeschäfte einzurichten. Dafür ändert sich der Bestand an der Karlsruher Straße, und zwar von einem Misch- in ein reines Gewerbegebiet.



