Heidelberg

Bekommt Ziegelhausen einen "Neckarort"?

Der Bezirksbeirat setzte das Thema auf die Tagesordnung. Es werden Ehrenamtliche gesucht. Ein Strom- und Wasseranschluss ist zu viel Aufwand.

23.04.2024 UPDATE: 23.04.2024 04:00 Uhr 1 Minute, 43 Sekunden
Im Bereich des ehemaligen Flussschwimmbades könnte ein „Neckarort“ in Ziegelhausen eingerichtet werden. Allerdings müsste der dann von neuen Ehrenamtlichen bespielt werden, weil der Verein „Neckarorte“ ausgelastet ist. Foto: Alex

Von Markus Wiedemann

Heidelberg. Die Ziegelhäuser wünschen sich einen eigenen "Neckarort". Nachdem auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses in Schlierbach der Neckarort "Adlerüberfahrt" mit Sitzbänken, neuen Mülleimern und Fahrradständern aufgewertet wurde, setzt sich der Bezirksbeirat dafür ein, auch das eigene Ufer gemütlicher zu gestalten.

In Bergheim, Neuenheim und in der Altstadt bieten die Neckarorte "Iqbalufer", "Römerbad" und "Neckarlauer" Raum zum Verweilen am Fluss sowie für Events und Konzerte. Auf einen Antrag der Grünen hin wurde die Ausgestaltung eines Neckarorts in Ziegelhausen nun in der Bezirksbeiratssitzung besprochen.

Eine Aufwertung des Grünstreifens unterhalb der L534/Ecke Kleingemünder Straße, im Bereich des ehemaligen Flussschwimmbads, wie im Antrag der Grünen vorgeschlagen, sei der realistischste Ansatz. Das erklärte Volker Schwarz, Abteilungsleiter Grünanlagen beim Landschafts- und Forstamt der Stadt.

Gemeinsam mit Alexander Krohn vom Stadtplanungsamt hat er die infrage kommenden Grünflächen gesichtet und stellte die Möglichkeiten dem Bezirksbeirat vor: Das bei Überschwemmungen angespülte Sediment könnte abgetragen und die Grünfläche aufbereitet werden, was jedoch eine Planung und Aufnahme in den Haushalt bedürfe.

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Schneller umzusetzen wäre eine Aufwertung der Fläche mit Tisch- und Bank-Kombinationen sowie Liegebank, ähnlich der am Russenstein. Den Vorschlag aus dem Beirat, auch Pfeiler für ein Sonnensegel aufzustellen, bewertete Schwarz als schwierig, da die Zugangswege zu der Grünfläche keine großen Baumaschinen zuließen.

Um einen möglichen Neckarort mit einem kulturellen Angebot, wie beim Römerbad, zu bespielen, müssten sich Ehrenamtliche finden, die solche Veranstaltungen organisieren. Der Verein Neckarorte, der diese Aufgabe bei den anderen Bereichen übernimmt, hat dafür keine weiteren Kapazitäten, erklärte Schwarz. Die Ausstattung eines möglichen Neckarorts mit Strom- und Wasseranschlüssen beurteilte Schwarz als unrealistisch, da dies aufwendige Tiefbauarbeiten erforderlich mache.

Auch den Vorschlag, einen Grillplatz anzulegen, bewertete Schwarz kritisch. Zum einen könnte die Rauchentwicklung die oberhalb gelegene Schnellstraße beeinträchtigen und zum anderen führen Grillplätze oft zu vermehrtem Alkoholkonsum, Vandalismus und mehr Müll.

Deutlichen Fortschritt gab es auch bei der Planung einer Boule-Anlage in Ziegelhausen, wie Martin Kragl vom städtischen Landschafts- und Forstamt berichtete. Die Ortsmitte sei ausgeschlossen, da man eine Überfrachtung der Fläche vermeiden wolle. Bei einer Ortsbegehung auf dem Köpfel mit Kragl konnten sich die Bezirksbeiräte jedoch auf eine Fläche einigen.

Die vorher zur Debatte stehende Will-Sohl-Anlage solle dabei unangetastet bleiben. Stattdessen wäre die gerade Fläche westlich des Spielplatzes auf dem Köpfel gut geeignet für die Aufwertung mit einer Boule-Anlage und mehreren Sitzmöglichkeiten.

Der Bezirksbeirat wird nun eine Empfehlung an den Gemeindebeirat weitergeben. Für die Finanzierung dieses Projektes müsse man noch schauen, welche Möglichkeiten es bei den Eigenmitteln der Stadt und des Stadtteilbudgets gebe, erklärte Kragl.

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