"Armutswoche" fordert Plakatierung wie Kulturfestivals
Veranstalter sehen Aktion als "Sozialfestival" - Sponsoren gesucht

Mit dem Slogan "Vielen reicht es nicht", aus dem zugleich die Worte "Viele reich" gelesen werden konnten, warb die "Armutswoche" letztes Jahr - hier an der Ernst-Walz-Brücke. Foto: privat
Heidelberg. (RNZ) Die "Woche gegen Armut und Ausgrenzung" findet im Oktober zum 15. Mal statt. Dieses Mal geht es bei den Vorträgen, Diskussionen und anderen Formaten um das Schwerpunktthema "Integration und Armutsbekämpfung".
Pünktlich zum 15-Jahr-Jubiläum fordern die Organisatoren nun die Anerkennung der Aktionswoche als "Sozialfestival". Damit könnte das breite Bündnis der Veranstalter - bestehend aus 52 sozialen Einrichtungen in Heidelberg - künftig ebenso umfassend mit Plakaten werben wie die großen Kulturveranstalter.
"Schon lange haben wir Probleme, die Öffentlichkeit in Heidelberg gut und ausreichend über die vielfältigen und teils aufwendigen Veranstaltungen der Aktionswoche zu informieren", heißt es in einer Pressemitteilung des Veranstalterbündnisses. Das Problem: Im gleichen Zeitraum laufen große Kulturfestivals wie "Enjoy Jazz", die laut Heidelberger Plakatiersatzung Vorrang bei der Genehmigung von Großplakaten haben.
Auch für andere große Kulturveranstalter wie das Heidelberger Theater gilt diese Vorrangregelung. Zudem plakatieren die großen Kulturanbieter ihre Einzelveranstaltungen auch in großem Stil auf den kleinen Plakatständern.
Das Bündnis wünscht sich deshalb, dass der Gemeinderat die Satzung so ändert, dass die "Armutswoche" als "Sozialfestival" den Kulturfestivals bei Großplakaten und Einzelveranstaltungsplakaten gleichgestellt wird - sowohl bei der Anzahl als auch bei den Standorten der Werbeträger.
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Bisher müsse man mit den "Großplakaten in die Außenbereiche ausweichen, da alle guten Standorte im Innenbereich durch die Satzungsregelungen immer schon für die Kulturfestivals verplant sind", heißt es in der Pressemitteilung. Dabei sei die Aktionswoche "eine wichtige Veranstaltung mit einer langen Tradition, die das Thema Armut und soziale Ausgrenzung immer wieder auf die Tagesordnung" bringe.
Diese Änderung sei auch deshalb dringend erforderlich, weil die Organisatoren der "Armutswoche" mit den vielen Werbemitteln der großen Kultureinrichtungen schon finanziell nicht mithalten könnten. "Wir haben nur geringe Beiträge der Mitglieder und keine Zuschüsse der Stadt, die eine professionelle Öffentlichkeitsarbeit ermöglichen."
Einige großzügige Sponsoren würden immerhin fünf Großplakate ermöglichen. Des Weiteren seien 120 Einzelplakate, die allgemein für die Aktionswoche werben, geplant. Dabei würden die vielen Einzelveranstaltungen untergehen.
Das Bündnis bittet daher nun die Bürgerschaft um Unterstützung: Gesucht werden Sponsoren für weitere Plakate, aber auch Spenden für eine stärkere Öffentlichkeitsarbeit. Zudem sei hilfreich, wenn Firmen, Geschäfte und Privatmenschen in ihren Räumlichkeiten für die Aktionswoche werben würden.
Info: Das Spendenkonto sowie Kontaktmöglichkeiten für Sponsoren gibt es auf www.das-heidelberger-buendnis.de