Weil es auch im reichen Heidelberg Armut gibt
Aktionswoche gegen Armut und Ausgrenzung startet am morgigen Donnerstag - Das Motto: "Es reicht! Bei vielen nicht!"

Viele reich - und doch reicht es vielen nicht. Mit diesem Slogan wirbt das Bündnis gegen Armut und Ausgrenzung auf Plakaten für die Aktionswoche.
Von Sebastian Riemer
Rund 13.000 Heidelberger sind arm oder von Armut gefährdet. Ein Zusammenschluss aus 51 Organisationen - das Bündnis gegen Armut und Ausgrenzung - setzt sich seit vielen Jahren für diese Menschen ein. Verbände und Vereine wie Caritas, Selbsthilfebüro, Mieterverein oder die Jugendagentur unterstützen Alleinerziehende, Arbeitslose, behinderte Menschen oder Kranke, wo immer sie können. Und sie kämpfen auch politisch dafür, dass diese Menschen mehr in den Blickpunkt der Stadt geraten - und die Zahl der von Armut Betroffenen in Zukunft sinkt.
Die "Woche gegen Armut und Ausgrenzung" vom 12. bis 22. Oktober steht dieses Jahr unter dem Motto: "Es reicht! Bei vielen nicht!" An zehn Tagen stehen bei der 14. Auflage der Aktionswoche 28 Veranstaltungen auf dem Programm. Neben Vorträgen und Diskussionen gibt es kulturelle Veranstaltungen, aber auch Rat und Hilfe für Menschen, die von Armut betroffen sind. Wir stellen die Höhepunkte des Programms der Aktionswoche vor:
Eröffnung mit dem Schirmherrn der Aktionswoche, Oberbürgermeister Eckart Würzner. Direkt im Anschluss findet die Vernissage der Kunstausstellung "Artmut" statt (Sonntag, 15. Oktober, 17 Uhr, St.-Bonifatius-Kirche am Wilhelmsplatz).
Solidarische Stadt: Der Asylarbeitskreis Heidelberg lädt zu einem Diskussionsabend und will Ideen sammeln: Was macht eine solidarische Stadt aus? In was für einer Stadt wollen wir leben? (Dienstag, 17. Oktober, 19.30 Uhr, Verdi, Czernyring 20).
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So geht günstig wohnen: Wohnraum für fünf Euro pro Quadratmeter? Kein Problem, jedenfalls für gemeinschaftliche Wohnprojekte wie "Hagebutze". Vier Gruppen aus der Region stellen sich vor (Mittwoch, 18. Oktober, 19.30 Uhr, Verdi, Czernyring 20).
Wie man das Soziale plant: Ob Wohnungsbau oder CO2-Emissionen: Bei der Planung der Zukunft geben Städte meist konkrete Ziele an. Im sozialen Bereich passiert das selten. Wie können also Vorgaben formuliert und passende Maßnahmen entwickelt werden? Darum geht es an diesem Abend mit Vertreten aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft. (Donnerstag, 19. Oktober, 19 Uhr, Luthergemeinde, Vangerowstraße 5).
BiBeZ feiert: Der Verein Bibez berät und fördert seit 25 Jahren Frauen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen. Bei der Jubiläumsfeier sind Mundart-Kabarettist Arnim Töpel, das Habba-Theater und das Huub Dutch Duo dabei (Donnerstag, 19. Oktober, 19 Uhr, Interkulturelles Zentrum, Bergheimer Straße 147).
Der gute Mensch von Sezuan: Für das Theaterstück von Bertolt Brecht können an diesem Tag Menschen mit wenig Geld gratis Karten bekommen. Anmeldung beim Verein Obdach unter Telefon 06221 / 1875520 oder per E-Mail an info@obdach-hd.de (Sonntag, 22. Oktober, 15 Uhr, Theater, Theaterstraße 10).
Info: Das ganze Programm gibt es als PDF zum Download unter www.rnz.de/aktionswoche-programm.