Das Internationale Filmfestival zieht in die Campbell Barracks

Das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg hat in der Stadt einen neuen Spielort.

07.10.2015 UPDATE: 08.10.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 56 Sekunden

Sie freuen sich auf die Festivaleröffnung am Freitag, auch wenn noch einiges zu tun ist (v.l.): Programm-Managerin Daniela Kötz, Festivalleiter Michael Kötz und Klaus-Matthias Wichmann, der für Aufbau und Technik verantwortlich ist. Foto: Rothe

Von Steffen Blatt

In den letzten fünf Jahren bauten die Veranstalter des Internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg im Garten des Schlosses ihre Kinozelte für die hiesige Spielstätte auf. Jetzt ziehen sie um an einen fast ebenso geschichtsträchtigen Ort: die Campbell Barracks in der Südstadt, wo sich von 1948 bis 2013 das Europa-Hauptquartier der US-Streitkräfte befand. Das große Foyer und die beiden Kinozelte stehen auf dem Paradeplatz. Damit wird das Filmfestival, das am Freitag beginnt, die erste kulturelle Veranstaltung auf dem ehemaligen Gelände der US-Armee sein, das ansonsten für die Öffentlichkeit geschlossen ist.

"Wir haben mit der Schlossverwaltung immer gut zusammengearbeitet", betont Festivalleiter Michael Kötz. Doch der Standort im Garten sei schon immer "kompliziert" gewesen: kein fließendes Wasser, kein Abwasserkanal, kein direkter Stromanschluss, und alles musste durch das schmale Eingangsportal transportiert werden.

Darum fragte Kötz beim Festival im vergangenen Jahr Oberbürgermeister Eckart Würzner, wo man denn hingehen könne, wenn es auf dem Schloss nicht mehr ginge - und der brachte sofort die Campbell Barracks ins Spiel. "Als wir uns das Gelände im Winter angeschaut haben, brauchten wir keine drei Minuten, um zu sagen: Das geht", erinnert sich Kötz an seinen ersten Besuch auf dem Areal an der Römerstraße. Bis aber die Zelte hinter dem markanten Torhaus aufgebaut werden konnten, musste erst einmal verhandelt werden. Die Stadtverwaltung war schnell überzeugt, allerdings gehört das Gelände immer noch der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) - wie alle Flächen, die von der US-Armee zurückgegeben wurden. Zwar hat die Stadt Ende August den Kaufvertrag unterschrieben, dem müssen aber noch der Haushaltsausschuss des Bundestages und der Bundesrat zustimmen. "Das Konversionsdezernat von Herrn Heiß und auch Kulturbürgermeister Gerner haben uns sehr unterstützt", lobt Kötz. Und mit der Bima wurde man sich schließlich auch einig, sie bekommt jetzt rund 10 000 Euro Miete vom Festival.

Jetzt hofft Kötz, dass die Heidelberger den neuen Spielort auch annehmen: "Beim Schloss hat das zwei Jahre gedauert, hier muss das auf Anhieb klappen." Er setzt darauf, dass viele Besucher auch aus Neugier in die Campbell Barracks kommen, um das Areal zu besichtigen. Ausgedehnte Rundgänge sind jedoch nicht möglich, denn alle Bereiche, die nicht für das Festival genutzt werden, sind aus Sicherheitsgründen abgesperrt.

Dafür können die Besucher mit dem Auto durch das Torhaus auf das Gelände fahren, dort stehen 230 kostenlose Parkplätze zur Verfügung. Abstellplätze für Fahrräder gibt es direkt am Festivalzelt. Und wer mit der Straßenbahn kommt, nimmt die Linie 23 oder 24 bis zur Haltestelle "Markscheide". Von dort sind es nur ein paar Minuten zu Fuß bis zu den Campbell Barracks. Außerdem fahren die beiden Linien zur Festivalzeit bis 1.30 Uhr in der Nacht im Viertelstundentakt. Das "Café Campbell" im Foyer wird der Treffpunkt für die Festivalbesucher. Erstmals gibt es auch eine komplett überdachte Außenterrasse. Und damit auch jeder den neuen Spielort findet, wird die Fassade des Torhauses von beiden Seiten beleuchtet.

Info: Das Filmfestival dauert vom 9. bis 24. Oktober. Der Eröffnungsabend findet am Freitag in den Campbell Barracks statt (Beginn: 20 Uhr). Weitere Informationen im Internet unter www.iffmh.de.

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