Alt-Heidelberg-Vorsitzende fordert Böller-Verbot in der Innenstadt
Offener Brief an Eckart Würzner - Wegen der Fachwerkhäuser, der Sachschäden und der Folgen für die Gesundheit.

Der Klassiker unter den Silvesterfotos: Feuerzauber über der Altstadt. Foto: Alex
Heidelberg. (jola) Das neue Jahr ist kaum drei Tage alt, da flattert Oberbürgermeister Eckart Würzner schon ein böser Brief ins Haus: Karin Werner-Jensen, Vorsitzende des Vereins Alt-Heidelberg, fordert darin, Feuerwerk aus der Innenstadt zu verbannen, dort "gehört die Knallerei verboten". Wegen der Fachwerkhäuser, der Sachschäden und der Folgen für die Gesundheit.
Erik Bertram, Vorsitzender der CDU Altstadt/Schlierbach und Schriftführer bei Alt-Heidelberg, hatte bereits vor einem Jahr ein Verbot gefordert und angeregt, ein zentrales Feuerwerk wie bei der Schlossbeleuchtung zu organisieren. Die Stadt hatte zuletzt im Dezember erklärt, dass ein Böllerverbot nicht kommen werde.
Karin Werner-Jensen führt ein junges Paar ins Feld, das in einer Wohnung beim Aufgang zum Schloss lebt, und sich an Neujahr an sie gewandt habe: Durch einen Böller sei eine Fensterscheibe zersprungen. Das Paar habe ein kleines Kind und das Feuerwerk von der Wohnung aus angeschaut. "Bei den Massen von Raketen hätten sie Angst gehabt, dass es auch brennen könnte", so habe das Paar Werner-Jensen berichtet. "Der Krach sei unerträglich gewesen."
Wer die kaputte Fensterscheibe zahlen müsste, sei noch unklar. Das Paar habe Anzeige wegen Sachbeschädigung erstattet. "Die Verursacher sind natürlich nicht festzustellen", so Werner-Jensen. Den Schaden müsse letztlich wohl der Vermieter tragen. "Das finde ich unzumutbar für unsere Bewohner in der Altstadt."
Die Polizei erklärt auf RNZ-Anfrage, dass es einen leichten Anstieg der Sachbeschädigungen gegeben habe: Letztes Jahr wurden in der Silvesternacht 16 angezeigt, nun 20 – aber im ganzen Zuständigkeitsgebiet des Polizeipräsidiums Mannheim.