Bahnstadt Heidelberg

Keine "spekulativen Käufe von Chinesen"

Experte dementiert Gerüchte - 73 Prozent der Besitzer wohnen selbst in ihren Wohnungen - Stadtteil ist fast fertig

12.01.2018 UPDATE: 13.01.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 2 Sekunden

Beim Bürgerfest am Sonntag wird auch das Bildungs-, Betreuungs- und Bürgerhaus B³ am Gadamerplatz mit Grundschule, Kita und Bürgerzentrum offiziell eingeweiht. Foto: Rothe

Heidelberg. (hö) Wenn am Sonntag in der Bahnstadt das Bürgerfest gefeiert wird, liegt die Frage nahe, wer mittlerweile dort wohnt - zumal man immer mal wieder hört, dass angeblich ein Großteil der Wohnungen an Chinesen verkauft worden sind. Tatsächlich, so bestätigt Georg Breithecker von S-Immobilien, kauften Bürger aus dem Reich der Mitte gut 50 von insgesamt knapp 900 Eigentumswohnungen (die Mini-Appartements sind da schon herausgerechnet). Aber die seien alle sehr gut integriert, arbeiteten hier in der Wissenschaft oder der Hochtechnologie, allerdings hätten sie eben auch ein ausgeprägtes Gemeinschaftsgefühl, weswegen man sie oft zusammen sehe.

Breithecker ist Bahnstadt-Experte, denn seine Firma verkauft die Immobilien in diesem Stadtteil quasi im Alleingang. Schon gar nicht gäbe es, so Breithecker, "spekulative Käufe von Chinesen, das sind alles Eigennutzer". Das deckt sich mit den Zahlen der gesamten Bahnstadt: In den Eigentumswohnungen - wieder ohne Mini-Appartements - wohnen zu 73 Prozent die Besitzer selbst, 27 Prozent gehören Anlegern. Weitere 1100 Wohnungen sind vermietet.

Mittlerweile wohnen in der Bahnstadt - die ersten Bewohner zogen am 15. Juni 2012 ein - rund 3800 Menschen. Breithecker ist sich sicher, dass es einmal 6000 werden, auch wenn das klassische Wohngebiet allmählich fertig gebaut ist: In diesem und im nächsten Jahr kommen nur je 70 bis 80 Wohnungen neu auf den Markt, Breithecker hofft, dass bald die Randbereiche wie am Hauptbahnhof oder am alten PX-Gelände fertig werden.

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Noch mehr Bahnstadt-Fakten: Knapp 60 Prozent der Wohnungsbesitzer kommen nicht aus Heidelberg, 70 Prozent sind jünger als 50 Jahre, 28 Prozent haben Kinder (die sich oft erst nach dem Einzug einstellen). Und auch wenn manche Alt-Heidelberger mit dem Stadtteil fremdeln, viele wollen hier eine Wohnung kaufen, kriegen aber keine - Breithecker: "Wir haben 3500 Vormerkungen, aber keine einzige Wohnung frei."

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