Die Fahrradrampe wird nicht verlegt
Bauausschuss stimmt gegen Anträge des Bezirksbeirats - Wettbewerb auf dem Weg

Die vorbereitenden Arbeiten für die Bebauung des Bahnhofsvorplatzes Süd haben schon begonnen. Foto: Rothe
Von Holger Buchwald
Heidelberg. Die Planungen für den Bahnhofsplatz Süd zwischen Czerny- und Max-Planck-Ring werden nicht geändert. Mit deutlicher Mehrheit sprach sich der Bauausschuss des Gemeinderates gegen zwei Anträge des Bezirksbeirates Bahnstadt aus. Weder die Lage der Fahrradrampe, die in die Tiefgarage unter den Platz führt, wird nach Westen verlegt, noch wird bei den Überlegungen zur Platzgestaltung eine künftige Radbrücke über die Bahngleise berücksichtigt.
Investor für die Baufelder B1 und B2 sowie den Platz ist die Gustav-Zech-Stiftung. Der Präsident des Stiftungsrates Wolfrat Voigt sprach sich im Bauausschuss explizit gegen eine Neuplanung für die Tiefgarage aus: "Wir möchten keine zweit- oder drittbeste Lösung." Eine Verlagerung der Fahrradrampe nach Westen wäre "ein schwerer Schlag für unseren Zeitplan".
Eigentlich ging es im Ausschuss nur um den Wettbewerb zur Platzgestaltung, konkret um den Auslobungstext, der mit großer Mehrheit beschlossen wurde. Die teilnehmenden Büros sollen sich über die Verkehrsführung, die Oberfläche, Sitzmöbel und gestalterischen Elemente Gedanken machen.
Die Pläne für den Hochbau sind schon fertig: Das Architekturbüro Winking Froh hat diesen Wettbewerb gewonnen. Demnach sind rund um den Platz nicht nur ein Kongresshotel, sondern auch vier weitere Gebäude mit Büros, Wohnungen und Einzelhandel vorgesehen. Die Stadtloggia führt als Arkadengang vom verlängerten Querbahnsteig des Hauptbahnhofs zur neuen Straßenbahnhaltestelle am Czernyring und zum neuen Kongresszentrum. Auch die Pläne für die Tiefgarage mit 800 Stellplätzen für Autos und weiteren 1600 für Fahrräder sind bereits fertig.
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Bezirksbeirat Andreas Barz trug im Ausschuss die Kritik seines Gremiums vor. Demnach wäre es nach Ansicht der Bahnstädter schlecht, die Fahrradrampe direkt an der Stadtloggia zu belassen, da sich dort die Fußgänger und die Radler in die Quere kommen könnten. Seiner Ansicht wäre es besser, sie so zu verlegen, dass die Pedalisten direkt von der Max-Jarecki-Straße über den Czernyring fahren und dann über die Rampe abtauchen könnten.
"Die Fachplaner wollen gerade nicht, dass die Radler mit hohem Tempo auf die Rampe schießen", betonte hingegen Bürgermeister Wolfgang Erichson. Wolfrat Voigt von der Zech-Stiftung stimmte dieser Ansicht zu: "Eine Verlegung nach Westen wäre ein erhebliches Unfallrisiko." Mit gestalterischen Elementen wie Wasserbecken, Sitzmöbeln oder Pflanzen sollen die Radler jetzt so gelenkt werden, dass sie langsam auf die Rampe zufahren und keine Fußgänger gefährden.
Mit 11.000 Quadratmetern wird der künftige Bahnhofsplatz Süd etwa doppelt so groß sein wie der Universitätsplatz. Auch an der Oberfläche sollen über den gesamten Platz verteilt Abstellbügel für 100 Fahrräder vor Geschäften und Cafés angebracht werden. Daneben sind auch Bäume, Grünflächen und Sitzgelegenheiten vorgesehen.
Mitte Mai 2018 wird das Preisgericht über den Siegerentwurf zur Platzgestaltung entscheiden. In der Jury sitzen ein Vertreter des Stadtteilvereins Bahnstadt sowie als nicht stimmberechtigte Mitglieder zwei weitere Bürgervertreter. Anschließend ist die Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten geplant.



