Fünf clevere Anlageideen

Was tun mit 5.000 Euro?

Hier kommen fünf Ideen, die Ihnen weiterhelfen können.

11.11.2025 UPDATE: 11.11.2025 10:34 Uhr 3 Minuten, 6 Sekunden
Hat zuletzt einen beachtlichen Höhenflug hingelegt: der Goldkurs. Foto: dpa

Geerbt, eine Schenkung erhalten oder einfach mühsam zusammengespart? Wer aus welchen Gründen auch immer zum Beispiel 5.000 Euro auf der hohen Kante hat, steht früher oder später womöglich vor der Frage: Was damit tun, wenn man den Betrag aktuell nicht benötigt, sämtliche Schulden getilgt sind und ein Notgroschen vorhanden ist?

Es einfach zu Hause aufzubewahren, ist aus Sicht von Jan-Teja Kraft, Experte für Kapitalmarktthemen beim Bundesverband deutscher Banken (BdB), keine gute Idee. "Denn das Geld könnte durch Diebstahl oder etwa Feuer entwendet beziehungsweise beschädigt werden", so Kraft. Ein Verlust in dieser Höhe ist bei den meisten Hausratversicherungen nicht abgedeckt. Noch dazu bringt das Geld so keine Erträge.

Darum ist es besser, den 5.000-Euro-Betrag zu investieren. Diese Optionen gibt es:

1. Tagesgeld

"Für Tagesgeld spricht vor allem, dass das Geld täglich verfügbar ist", sagt Ralf Scherfling von der Verbraucherzentrale NRW. Wer die 5.000 Euro oder einen Teil davon doch überraschend benötigt, kann das Geld problemlos abheben. Ein weiterer Vorteil: Das auf einem Tagesgeld-Konto geparkte Geld ist im Fall einer Insolvenz des Geldinstituts durch die gesetzliche Einlagensicherung oder eine als gleichwertig anerkannte Institutssicherung gesichert.

Wer ein wenig vergleicht, kann aufs Tagesgeld derzeit rund zwei Prozent Zinsen pro Jahr bekommen.

2. Festgeld

"Bei einem Festgeldkonto gibt es im Vergleich zu einem Tagesgeldkonto in der Regel mehr Zinsen", so BdB-Experte Jan-Teja Kraft. Hier können je nach Laufzeit und Anbieter derzeit zwischen zwei und drei Prozent Zinsen pro Jahr drin sein.

Allerdings sind Sparerinnen und Sparer beim Festgeld nicht so flexibel wie beim Tagesgeld, weil das Geld für den vereinbarten Zeitraum - zum Beispiel drei oder fünf Jahre - fest angelegt ist. Wer sich für ein Festgeldkonto entscheidet, sollte sich sicher sein, dass er das angelegte Geld nicht doch plötzlich benötigt. Auch für Festgelder gilt übrigens die gesetzliche Einlagensicherung.

3. ETF

ETFs (Exchange Traded Funds), also börsengehandelte Indexfonds, sind in der Regel kostengünstig. "Gerade Aktien-ETFs können bei einem langen Zeithorizont von mindestens zehn Jahren eine Alternative sein", sagt Verbraucherschützer Ralf Scherfling. Denn in aller Regel könne man auf eine im langfristigen Durchschnitt attraktive Rendite hoffen und zwischenzeitliche Einbrüche aussitzen, ohne in die Not zu kommen, mit Verlusten verkaufen zu müssen. "Man sollte aber rechtzeitig vor Ablauf in guten Börsenphasen mit Gewinn verkaufen und die Aktienquote reduzieren", rät Scherfling.

Bei einem langfristigen Investment in einen weltweit streuenden ETF können im Schnitt etwa acht Prozent Rendite drin sein.

4. Gold

Als Beimischung okay, als einziges Investment eher nicht zu empfehlen: Gold. Mehr als fünf bis maximal zehn Prozent des Gesamtvermögens sollte nicht in das Edelmetall investiert werden. Sollen also die 5.000 Euro komplett in Gold angelegt werden, sollten Anlegerinnen und Anleger noch mindestens 50.000 Euro anderweitig beiseite haben. 

Wollen Sparerinnen und Sparer hierein investieren, können sie entweder Goldmünzen oder -barren erwerben oder alternativ in Wertpapiere (ETCs) investieren, die den Goldpreis eins zu eins abbilden. Der Nachteil bei Gold: Es wirft keinerlei Zinsen, Dividenden oder andere Erträge ab. Anlegerinnen und Anleger spekulieren lediglich auf einen steigenden Goldkurs. Für Menschen, die seit einem Jahr Gold im Bestand haben, ist dieser Plan aufgegangen - ihnen ist bis heute ein Kursanstieg von rund 50 Prozent gewiss. Im durchschnittlichen Jahresmittel liegt die Rendite bei Gold aber unterhalb derer eines breit streuenden ETF-Investments.

5. Einzelaktien

In finanziellen Fragen eher unerfahrene Privatanlegerinnen und Privatanleger sollten nach Meinung der Verbraucherzentrale NRW besser auf Aktienfonds als auf Einzelaktien setzen. Denn Laien haben in der Regel nicht das Wissen, um sich fundiert für bestimmte Wertpapiere zu entscheiden - und sie haben auch nicht wie bei Fonds den Vorteil einer breiten Streuung. 

Das Schwankungsrisiko ist damit immens. Im Idealfall können Anlegerinnen und Anleger zwar von einem großen Kursanstieg profitieren. Im schlechtesten Fall ist aber auch ein Totalverlust möglich. "Für professionelle Anleger können Einzelaktien hingegen eine interessante Alternative sein", sagt Ralf Scherfling.

Worauf bei der Auswahl zu achten ist

"Bevor man Geld anlegt, sollte man sich klarmachen, welche Ziele man mit dem Investment verfolgt und welche Risiken man bereit ist einzugehen", sagt Kraft. Dabei ist es wichtig, sich das magische Dreieck der Geldanlage vor Augen zu führen. Bei diesem Dreieck geht es um die drei Anlageziele Rendite, Sicherheit und Liquidität (Verfügbarkeit). Die drei Anlageziele lassen sich nie gleichzeitig erreichen. Wertpapiere etwa bieten die Chance auf höhere Renditen und sind relativ liquide - dafür aber weniger sicher. Sicherer sind Tages- und Festgeld, was aber zulasten der Rendite geht. Man muss also für sich Prioritäten setzen und sollte sich im Zweifelsfall beraten lassen.

Was nach der Investition wichtig ist

Verbraucherschützer Scherfling empfiehlt, Geldanlagen grundsätzlich in regelmäßigen Abständen von ein bis zwei Jahren auf den Prüfstand zu stellen. Denn es könne viele Gründe geben, die dazu führen, dass man die eigenen Geldanlagen umschichten muss. Etwa berufliche Gründe - vom beruflichen Aufstieg über Fortbildungen bis hin zur Arbeitslosigkeit seien viele Szenarien denkbar, aufgrund derer eine Anpassung der finanziellen Strategie notwendig wird.