Gut und günstig
Der Dacia Sandero ist Deutschlands preiswertester Neuwagen

Von Daniel Hund
Heidelberg. 8690 Euro – das ist mal eine Ansage. Eine Summer, die reicht, um sich ein nigelnagelneues Auto in die heimische Garage zu stellen. Der kleine Flitzer ist seit Januar 2021 in der dritten Generation unterwegs.
Die RNZ schaute ihn sich mal genauer an, düste nach Brühl bei Köln, holte sich das Dacia-Schnäppchen als Testwagen und bewegte ihn knapp zwei Wochen durch die Kurpfalz.
Der erste Eindruck: Optisch kann sich der Sandero schon mal sehen lassen. Die Front sticht sofort ins Auge: Der Kühlergrill ist mächtig, dazu gibt es LED-Scheinwerfer in Serie. Das Heck fällt leicht nach hinten ab. Oder anders: Dieser Dacia passt in die Zeit, wirkt modern. Und das macht sich bezahlt: Nach dem Duster ist der Sandero auf dem deutschen Markt der Bestseller der Rumänen. Ganz so klein ist er übrigens gar nicht mehr: Vor allem in der Breite hat er mit seinen 1,85 Metern ordentlich zugelegt. Das sind knapp zehn Zentimeter mehr als beim Vorgänger.
Hintergrund
TECHNISCHE DATEN
Dacia Sandero TCe 90
Motor: Dreizylinder-Turbo; Hubraum (ccm): 999; maximale Leistung (PS): 91 bei 4600/min;
TECHNISCHE DATEN
Dacia Sandero TCe 90
Motor: Dreizylinder-Turbo; Hubraum (ccm): 999; maximale Leistung (PS): 91 bei 4600/min; maximales Drehmoment (Nm): 160 bei 2100/min; Antrieb: Front; Getriebe: Sechsgang manuell; Länge x Breite x Höhe (mm): 4088 x 1848 x 1499; Leergewicht (kg): 1127; Kofferraum (l): 328-1108; Beschleunigung von 0-100 km/h (s): 11,7; Höchstgeschwindigkeit (km/h): 178; Testverbrauch (l): 4,7; CO2-Emission (g/km): 110; Preis (Euro): 10.790; Einstiegspreis Sandero (Euro): 8690.
Und wie fährt er sich so? Überraschend gut. Die RNZ hatte den TCe 90 unter dem Hintern. Der wird von 91 PS befeuert. Das maximale Drehmoment liegt bei 160 Newtonmetern. Hört sich heutzutage, also in einer Zeit, in der gefühlt Woche für Woche neue PS-Rekorde gebrochen werden, nach einem Hauch von Nichts an, reicht aber völlig aus. Denn wer nur rund eine Tonne auf die Waage bringt, der braucht nicht viele Pferdchen, um einen flotten Auftritt hinzulegen.
Gezeigt hat sich das prompt bei der Rückfahrt aus Brühl. Gegen 20 Uhr leerte sich die Autobahn zusehends und der Sandero drehte groß auf. Die Höchstgeschwindigkeit von 178 km/h erobert er quasi im Sturm. Sicher liegt er auf der Straße, stets leicht beherrschbar. Selbst größere Bodenwellen bügelt er gekonnt aus. Der Sprint von 0 auf 100 km/h gelingt laut Datenblatt in 11,7 Sekunden.
Neben der 91-PS-Variante hat Dacia auch noch eine schwächere Version mit 67 PS in der Angebotspalette. Eine elektrische Alternative befindet sich noch nicht im Sandero-Programm, dafür aber ein LPG-Autogas-Modell. Es hört auf den Namen ECO-G 100.
Im Sandero geht es recht einfach zu. Hartplastik dominiert, ist optisch aber ansprechend aufgearbeitet. Man fühlt sich ein wenig wie auf einer Zeitreise, zurück versetzt in eine Zeit, in der vieles anders war: Der Sandero ist mal wieder so ein Auto, in das man einsteigt und sich sofort zurecht findet.
Heutzutage ist das viel wert, schließlich kommt es bei so manchem Konkurrenz-Anbieter nicht selten vor, dass man bei der ersten Begegnung gefühlt zehn Minuten braucht, um das Radio leiser zu stellen.
Der Kofferraum ist kein Raumwunder, kann sich mit 328 Litern im Kleinwagen-Segment aber durchaus sehen lassen.
Weiter mit etwas, das den Autokauf entscheidend beeinflusst: der Verbrauch. Beim Sandero gibt es hier nichts zu meckern. Rings um Heidelberg begnügte er sich mit 4,7 Litern im Durchschnitt.
> Fazit: Die dritte Generation kann sich nicht nur sehen, sondern auch fahren lassen. Dacia hat beim Sandero vieles richtig gemacht. Und das zu einem unschlagbaren Preis.