Fahrradtouren

Mit dem Velo durch die Region

Fünf Touren für Freizeitsportler und Familien.

20.05.2021 UPDATE: 23.05.2021 14:24 Uhr 4 Minuten, 23 Sekunden
In der Nähe der ehemaligen Turmschenke am Katzenbuckel. Foto: zg

Von Alexander Wenisch und Stefan Hagen

Im Dreieck

Eine lange Tour bis Worms und durch die Pfalz

Sehenswert: Der Dom in Worms. Foto; Getty Images

Die Strecke: Das ist die anspruchsvollste, weil weiteste Tour durch die Region. Sie führt von Heidelberg vorbei an Ladenburg durch die Rheinebene bis zur Nibelungenstadt Worms. Es geht hinüber in die Pfalz bis in die Weinstädte Bad Dürkheim und Neustadt. Dann über die kulturellen Highlights Speyer und Schwetzingen wieder zurück nach Heidelberg. In jeder Stadt kann man Station machen, kann mit Kindern zum Beispiel, sofern geöffnet, Museen besichtigen (Worms und Speyer) oder in der Pfalz auf dem Weg eine schöne Brotzeit in einer Straußwirtschaft einlegen.

Geeignet für: Hobbyradler mit Ausdauer und Familien mit Kindern ab zehn.

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Länge: Insgesamt 130 Kilometer. Lässt sich gut in vier Tagesetappen teilen, die dann zwischen 23 und 46 Kilometer lang sind.

Schwierigkeit: Leicht. Überwiegend ebene Strecken.

Was gibt es am Wegesrand zu entdecken? Viel Landschaft; in Worms und Speyer die Dome; in Worms das Nibelungenmuseum oder das jüdische Raschi-Haus; in Speyer das Technikmuseum.Und wer viel Zeit hat, kann auch einen Abstecher in den Holiday-Park einplanen.

Tour erweiterbar: In Speyer nicht den Rhein überqueren, sondern Richtung Otterstadt fahren und dort auf die Koller-Insel bei Brühl – dies ist das einzige linksrheinische Stück in Baden-Württemberg. Von hier aus kann man die Fähre über den Rhein nehmen und dann weiter Richtung Schwetzingen und Heidelberg radeln.


Madonna im Odenwald

Von Tauberbischofsheim, über Walldürn bis nach Speyer

Der Odenwald-Madonnen-Radweg ist eine mehrtägige Radtour von Tauberbischofsheim bis Speyer. Er lässt sich gemütlich in vier Tagesetappen fahren.

Die erste Etappe führt von Tauberbischofsheim nach Buchen. Es geht durch das Liebliche Taubertal vorbei an Weingütern, in denen man sich die Satteltaschen für den Abend voll machen kann. In Hardheim kann man historische Gebäude bestaunen, über Höpfingen gelangt man ins Herz des Madonnenländchens, den Wallfahrtsort Walldürn. Einige Kilometer weiter erreicht man Buchen.

Am zweiten Tag geht es von Buchen nach Mosbach. Die Etappe startet gemächlich, bald aber steigt man in die Högen des Odenwaldes ein und braucht Wadenmuskeln. Oben angekommen kann man die Aussicht genießen und entspannt nach Mudau radeln. Nun folgt man der "Wanderbahn", es geht stetig bergab Richtung Mosbach mit seinem sehenswerten mittelalterlichen Stadtkern.

Die dritte Etappe führt von Mosbach nach Neckargemünd. Vorbei an etlichen Burgen und Schlössern führt der Radweg zunächst entlang der Elz, dann ab Neckarelz entlang des Neckars. Wer genug Zeit mitbringt, sollte einen Abstecher in die Margaretenschlucht mit dem höchsten Wasserfall im Odenwald machen. Lohnenswert ist auch ein Abstecher in das Örtchen Hirschhorn.

Alternativ-Route: Für ambitionierte Radler, die Steigungserlebnisse und lange Abfahrten suchen, ist die alternative Westroute am Katzenbuckel (gr. Foto oben), dem höchsten Berg des Odenwaldes, ein echter Geheimtipp. Start ist in Mudau, von wo aus es überwiegend bergauf in Richtung Wagenschwend geht. Ab da fährt man in stetigem Auf und Ab, durch Waldbrunn und an den Dörfern Ober- und Unterdielbach vorbei. Kurz hinter Unterdielbach beginnt dann die steile Abfahrt ins Neckartal.

Der letzte Tag führt an der Heidelberger Altstadt vorbei in die Rheinebene. Über Neulußheim und Altlußheim gelangt man an den Rhein und erreicht die Kaiserstadt Speyer.

Länge: 175 Kilometer (36,4 - 39,7 - 52,5 - 46,4)

Schwierigkeitsgrad: E1 und E2: mittel; E3 und E4: leicht


Katzensprung nach Südhessen

Eine tolle "Natur-Tour" bis Lorsch

In der Nähe der ehemaligen Turmschenke am Katzenbuckel. Foto: Christian Frumolt

Die Strecke: Ein Paradies für Vögel – und für Radfahrer: Die Tour vom nordbadischen Laudenbach ins südhessische Lorsch bietet Natur pur. Vom Bahnhof Laudenbach – mit der Regionalbahn 68 von Heidelberg aus schnell erreichbar – geht es zunächst nach Heppenheim, dann auf asphaltierten Wegen durch weite Felder Richtung Hessisches Ried und schließlich entlang des Naturschutzgebiets "Weschnitzinsel von Lorsch".

Geeignet für: Hobbyradler und Familien mit Kindern ab zehn Jahren.

Länge: Hin und zurück rund 20 Kilometer.

Schwierigkeitsgrad: Leicht. Überwiegend ebene Strecken.

Was gibt es am Wegesrand zu entdecken? Den Bruchsee in Heppenheim mit tollen Spielplätzen, die Lorscher Altstadt mit dem weltberühmten Kloster und natürlich das Naturschutzgebiet. Hier laden unter anderem Aussichtstürme dazu ein, die zahlreichen Vögel zu beobachten – mehr Infos unter www.weschnitzinsel.de. Auch ein Picknick-Plätzchen lässt sich leicht finden.

Tour erweiterbar: Wer noch Lust und Laune hat, kann den Bergstraßen-Radweg ansteuern. Hier geht es dann Richtung Darmstadt von Marktplatz zu Marktplatz und von Weingut zu Weingut.


Ein echter Klassiker

Auf den Spuren des Fahrrad-Erfinders durch Mannheim

Drais-Denkmal auf der Rheinau. Foto: dpa

Die Strecke: Am 12. Juni 1817 erfolgte die erste dokumentierte Zweiradfahrt des Erfinders Karl Drais. Sie führte aus Mannheim hinaus zum Schwetzinger Relaishaus (im heutigen Stadtteil Rheinau), einer Poststation, die auf der befestigten Chaussee Richtung Schwetzingen lag. (Siehe auch die Historien: Magazin S.5) Drais benötigte für die Hin- und Rückfahrt nur eine knappe Stunde. Unsere klassische "Drais-Route" folgt der historischen Strecke soweit wie möglich. Los geht es am Mannheimer Schloss über Neckarau und Casterfeld bis zum Denkmal auf der Rheinau, das an Drais’ Fahrt erinnert. Um noch etwas mehr von Mannheim zu sehen, kann man auf dem Rückweg über den Pfingstberg und das Bösfeld bis zur SAP-Arena fahren, dann vorbei am Technoseum, dem Planetarium und dem Luisenpark bis zum Wasserturm.

Geeignet für Hobbyradler und Familien mit Kindern ab zehn.

Länge: 20 Kilometer. Gute Tour für einen Tag.

Schwierigkeit: Leicht. Nahezu eben.

Was gibt es am Wegesrand zu entdecken? Einige geschichtliche Orte: Drais’ Wohnhaus direkt in den Mannheimer Quadraten (M 1,8); natürlich das Schloss, aber auch das Wohnhaus des bekannten Theaterdichters, vermeintlich russischen Spions und Reaktionärs August von Kotzebue (A 2,5). Oder die Schillerschule im Lindenhof, an der Drais ab 1818 von Großherzog Carl zum "Professor für Mechanik" ernannt wurde.


Die Acht mit Bach

Eine schöne Tour im Odenwald

Idylle: Die kühle Schefflenz im Schlosspark Billigheim. Foto: tg-Odenwald

Die Strecke dieser Tour ist zweigeteilt und schlängelt sich wie eine große 8 durch den Odenwald. Start (und Ziel) ist das Örtchen Oberschefflenz. Der Weg führt vorbei an der Stadtmühle Adelsheim, an einem Abenteuerspielplatz in Seckach, wo man gut eine Rast einlegen kann und am Schloss Bödigheim und wieder zurück. Die zweite Runde der Acht beginnt natürlich auch in Oberschefflenz, von da aus geht es entlang der ehemaligen Bahntrasse durch Katzental und Billigheim bis kurz vor Allfeld. Hier lohnt sich ein Abstecher zur Barockkirche. Entlang der Sulzbach geht der idyllische Radweg dann in das gleichnamige Örtchen. Und über die alte Römerstraße geht es schließlich wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Geeignet für Hobbyradler und Familien mit Kindern ab zehn.

Länge: Die erste Schleife hat 34 Kilometer, die zweite 23 Kilometer.

Schwierigkeit: Leicht.

Was gibt es am Wegesrand zu entdecken: Jede Menge Natur und kleine Örtchen, ein plätschernder Bach zum Abkühlen und Picknicken, eine Barockkirche.


Alle hier beschriebenen Touren sollen Lust machen, unsere schöne Region mit dem Fahrrad zu erkunden. Natürlich konnten wir die Touren nicht ausführlich beschreiben. Dazu ist die individuelle Beratung des Fahrrad-Clubs ADFC empfohlen. Tel.: 06221/23910. Im Netz: adfc-bw.de/heidelberg. Und das Tourenportal der Touristikgemeinschaft Odenwald e.V. (www.tg-odenwald.de), wo man jede Menge Anregungen für Radausflüge findet und sich Infos zu einzelnen Touren auch herunterladen kann.