RNZ-Autotest

Unterwegs im A3 Sportback 40 TFSI e

Die RNZ hat den Plug-in-Hybrid-Audi rings um Heidelberg einem Elektro-Check unterzogen.

08.06.2021 UPDATE: 14.06.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 27 Sekunden
Schickes Design, knallige Farbe: Der Audi A3 40 TFSI e im gelben Blechkleid. Foto: dh

Von Daniel Hund

Heidelberg. 78 Kilometer rein elektrisch. Für einen Plug-in-Hybrid ist das eine Menge. So viel, dass manch einer damit täglich zur Arbeit hin und zurück düsen könnte – und auf dem Rückweg auch noch ein Abstecher zum Supermarkt des Vertrauens drin wäre. Das Problem: Die Autoindustrie lockt gerne mit Topwerten, die in der Realität dann nicht zu halten sind. Wie sich hier der Audi A3 Sportback 40 TFSI e schlägt? Genau diese Frage hat sich auch die RNZ gestellt und den Ingolstädter rings um Heidelberg einem Elektro-Check unterzogen.

Zunächst einmal zu den Eckdaten des schicken Kompakten. Unter der Haube schlummern zwei Herzen. Ein 150 PS-starker Verbrenner und ein E-Motor, der 80 kW (109 PS) beisteuert. Macht eine System-Leistung von 204 PS. Stimmt, hört sich recht sportlich an und das ist dieser Audi auch. Wer es darauf anlegt, kann in 7,6 Sekunden auf Landstraßen-Tempo stürmen, 227 km/h schnell sein und bis zu 140 km/h rein elektrisch unterwegs sein.

All das interessierte bei den RNZ-Testrunden aber herzlich wenig. Hier ging es einzig und alleine darum, das elektrische Limit möglichst komplett auszureizen.

Hintergrund

TECHNISCHE DATEN

Motor: Vierzylinder Benziner; Hubraum (ccm): 1395; Systemleistung: 150 kW/204 PS; max. Drehmoment: 350 Nm; Leistung

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TECHNISCHE DATEN

Motor: Vierzylinder Benziner; Hubraum (ccm): 1395; Systemleistung: 150 kW/204 PS; max. Drehmoment: 350 Nm; Leistung E-Motor: 80 kW; Batterie-Kapazität: 13,0 kWh; Antrieb: Frontantrieb; Beschleunigung 0 bis 100 km/h: 7,6 s; Höchstgeschwindigkeit: 227 km/h; Höchstgeschwindigkeit elektrisch: 140 km/h; Länge x Breite x Höhe (m): 4,34 x 1,82 x 1,46; Testverbrauch Benzin/Strom: 1,9 l/100 km/13,7 kWh/100 km; CO2-Emissionen: 24 g/km; Preis (Euro): 38.440

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Eins vorneweg: Zu knacken waren die 78 Kilometer nicht. Es zeigte sich aber auch: Übung macht hier den Meister. In drei Versuchen ging es die Bergstraße auf und ab. Immer im Bereich zwischen Heidelberg und Heppenheim. Wichtig dabei: Nicht zum Hindernis werden, mitschwimmen im Verkehr lautete das Motto. Sprich ist zwischen den Ortschaften 100 erlaubt, wird auch 100 gefahren.

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Beim ersten Versuch war nach 49 Kilometern Schluss, im zweiten Testfenster waren es dann schon 58 Kilometer, ehe in der dritten Runde an der 65-Kilometer-Marke gekratzt wurde.

Zur Praxis: Drückt man den Startknopf im Hybrid-A3, legt er stets im Elektromodus los. Erst ein weiterer Knopfdruck schaltet den Verbrenner mit ein. Was überrascht hat: Mit seinen 109-Elektro-PS ist der A3 sehr flott unterwegs. So flott, dass man stutzig wird und nochmals die Fahrzeugmappe aufklappt – und in ihr findet sich auch des Rätsels Lösung: Zu den 109 Pferdestärken gesellt sich ein beachtliches maximales Drehmoment von 330 Newtonmeter. Das sorgt für Hochgefühle, für einen Schub, der einem schon mal ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann.

Tricks zum Sparen gibt es ein paar. Dinge, mit denen man noch zwei, drei Extra-Kilometer raus holen kann. Die Klimaanlage auszuschalten, ist so ein Kniff. Das macht sich bezahlt. Allerdings kann das eine feuchte Angelegenheit werden, wenn man da so von Ampel zu Ampel rollt und die Sonne aufs Dach knallt. Aber wie heißt es doch so schön: Wer sparen will, muss leiden – oder so ähnlich.

Die Lithium-Ionen-Batterie haben die Herren der Ringe im Fahrzeugboden verstaut. Genauer: Sie wurde auf Höhe der Fondsitze platziert. 96 prismatische Zellen speichern 13,0 kWh Energie. Was unter dem Strich ein Zugewinn von knapp 48 Prozent gegenüber dem Vorgängermodell, das auf den Namen A3 Sportback e-tron hörte, ist.

Ladekabel gibt es zwei. Eines für eine herkömmliche Steckdose in der heimischen Garage oder hinter dem Küchenfenster und eines für öffentliche Ladesäulen. Geladen wird mit maximal 2,9 kW Leistung. An der Schuko-Steckdose im Hof war der A3 so in rund fünf Stunden wieder voll "getankt".

Und was kostet der Spaß? Der Startpreis für den Audi A3 40 TFSI e liegt bei 38.440 Euro. Das hört sich im ersten Moment nach viel an, ist aber auch nur die halbe Wahrheit. Denn im Leasing ist der schicke Ingolstädter deutlich günstiger zu haben. Im Internet ist der 204-PS-Plug-in-Hybrid bereits für eine monatliche Leasingrate von unter 100 Euro für Geschäftskunden zu finden. Hinzu kommt eine einmalig zu zahlende Summe von rund 4500 Euro. Die gibt es aber zurück, wenn man die Umweltprämie rechtzeitig beantragt.

> Fazit: Der A3 40 TFSI e hat seine Sache rings um Heidelberg gut gemacht. Bei entsprechend vorausschauender Fahrweise sind rein elektrische Distanzen von 60 Kilometern allemal drin. Wohlgemerkt im Sommer, bei Temperaturen, die sich während der RNZ-Testfahrten konstant um die 20 Grad eingependelt hatten. Wie das im Winter aussieht? Das schreit förmlich nach einem zweiten Test.