Berlin (dpa) - Bei vielen Medikamenten gibt es zurzeit Lieferengpässe, darunter auch Psychopharmaka wie Antidepressiva. Die Aussicht auf drohende Versorgungsprobleme kann in solchen Fällen für Betroffene sehr belastend sein, warnt die psychiatrische Fachgesellschaft DGPPN. Der Ratschlag: Frühzeitiges Klären von Alternativen mit Arzt oder Ärztin.
Denn es gibt durchaus Mittel und Wege, den Lieferengpass zu umgehen: Manchmal sind zum Beispiel nur bestimmte Stärken eines Medikaments nicht verfügbar. Die Lösung wäre dann, dass der Arzt eine andere Stärke verschreibt und der Patient die Medikamenteneinnahme anpasst - Tabletten also zum Beispiel teilt oder jeweils zwei davon nimmt.
Und oft ist es auch möglich, auf Medikamente anderer Hersteller mit dem gleichen Wirkstoff auszuweichen. Das Problem dabei: Von manchen Arzneimitteln ist zurzeit nur das teure Originalpräparat lieferbar, günstige Generika gibt es keine mehr. Für Patienten bedeutet das teils erhebliche Mehrkosten - wer sich das nicht leisten kann, muss den Wirkstoff wechseln.
Ein Wirkstoffwechsel ist aber gerade bei Antidepressiva oft nicht ohne Probleme möglich. Selbst bei pharmakologisch sehr ähnlichen Substanzen kommt es in der Praxis häufig zu unerwünschten Nebenwirkungen oder Absetzsymptomen.