Posttraumatische Belastungsstörung

Nach Schicksalschlägen nicht allein sein

Belastungsstörung vermeiden

20.08.2018 UPDATE: 20.08.2018 12:39 Uhr 51 Sekunden
Damit nach einem Schicksalsschlag keine Posttraumatische Belastungsstörung auftritt, kann es hilfreich sein, zu einem Psychiater oder Psychotherapeuten zu gehen. Foto: Mascha Brichta/dpa​

Krefeld (dpa) - Schicksalsschläge, Unfälle oder Gewalterfahrungen können Menschen zumindest kurzfristig aus der Bahn werfen. Direkt nach einem solchen Erlebnis stelle sich häufig eine Belastungsreaktion ein, erläutert der Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN). Sie zeigt sich zum Beispiel durch Desorientierung, Unruhe oder Hyperaktivität. Viele können nicht in Worte fassen, was geschehen ist. Idealerweise werden Betroffene noch vor Ort im Rahmen einer psychologischen Krisenintervention versorgt.

Anschließend können Betroffene auch selbst dazu beitragen, die Situation besser zu bewältigen. Es sei zum Beispiel sinnvoll, den gewohnten Tagesablauf beizubehalten oder wieder aufzunehmen. Mit anderen über das Erlebte zu sprechen, helfe vielen ebenfalls.

Allein sein sollten Betroffene möglichst nicht. Entspannungsübungen oder körperliche Aktivität helfen, Spannung abzubauen. Verzichten sollten Betroffene weitgehend auf Alkohol, raten die Psychiater. Auch wenn der Mensch eigene Kräfte zur Selbstheilung mobilisieren kann, sei es manchmal sinnvoll, sich in den ersten Wochen psychologisch begleiten zu lassen.

Durchleben Betroffene auch mehr als vier Wochen später das Ereignis immer wieder - man nennt das Nachhallerinnerung oder Flashback - oder plagen sie nach wie vor Alpträume, sollten sie sich an einen Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie wenden. Denn aus einer akuten Belastungsreaktion kann sich eine Posttraumatische Belastungsstörung entwickeln. Dabei handelt es sich um eine schwere psychische Erkrankung. Auch sie ist jedoch mittels einer traumafokussierten Psychotherapie sowie gegebenenfalls mit Medikamenten behandelbar. (www.psychiater-im-netz.org)