Nach Pannen: BASF will Lieferanten stärker kontrollieren
Bei der neuen TDI-Großanlage habe das Unternehmen gelieferte Dichtungen, Pumpen und Verdichter mit ungenügender Qualität ersetzen müssen.

Blick über den Rhein auf das BASF-Werksgelände in Ludwigshafen. Archivfoto: dpa
Ludwigshafen. (dpa) Der Chemieriese BASF will Lieferanten künftig noch stärker auf die Finger schauen. Anlass dazu sind vor allem die zahlreichen Pannen beim Bau und Anfahren einer neuen Anlage für Kunststoffvorprodukte. "Qualitätskontrolle wird bei uns künftig eine noch größere Rolle spielen", sagte eine Sprecherin des Unternehmens am Montag. Bei der Großanlage hatten Dichtungen, Pumpen und Verdichter ersetzt werden müssen, weil nach BASF-Angaben von Lieferanten nicht die erwartete Qualität geliefert wurde. Das sei auch bei Produkten namhafter Hersteller der Fall gewesen, sagte die Sprecherin. "Man muss daraus lernen."
In einer Sicherheitskammer der sogenannten TDI-Anlage war im Juni ein Gemisch aus Stickstoff und dem giftigen Gas Phosgen ausgetreten. Eine Gefährdung der Bevölkerung war laut BASF ausgeschlossen. Das Umweltministerium veranlasste eine Inspektion bei dem Chemieriesen. Insgesamt wurden bei der BASF 2016 bislang 14 Produktaustritte gemeldet, das Phosgen-Gemisch gehört nicht dazu. 2015 waren es 13 Fälle. Die Zunahme der Zwischenfälle führt das Unternehmen auf die Inbetriebnahme vieler neuer Anlagen zurück - dabei sei das Risiko größer.



