Ukraine-Krieg

SAP und BASF spenden eine Million Euro für humanitäre Hilfe

Der Krieg in der Ukraine hinterlässt in der Wirtschaft deutliche Spuren. Gleichzeitig löst der eine Welle der Solidarität aus.

01.03.2022 UPDATE: 02.03.2022 06:00 Uhr 2 Minuten, 19 Sekunden
Der Pharma-Großhändler Phoenix kündigt Hilfslieferungen an. Foto: dpa

Heidelberg. (mk/dpa) Der Angriff Russlands auf die Ukraine sendet Schockwellen durch die gesamte Weltwirtschaft – Deutschland und die Rhein-Neckar-Region bilden da keine Ausnahme. Wie stark sich die Verwerfungen auswirken werden, ist bisher nicht präzise zu sagen. Es gibt gleichzeitig viel Solidarität und Hilfsbereitschaft – von Unternehmen und ihren Mitarbeitern.

> Millionenspende der Walldorfer SAP: Der Walldorfer Softwarekonzern SAP hat eine Million Euro an humanitärer Hilfe für die Menschen in der Ukraine bereitgestellt. Das teilte Deutschland-Personalchef Cawa Younosi am Dienstag über das Karrierenetzwerk LinkedIn mit. Die Spenden sollen in die Soforthilfe sowie in die mittel- und langfristige Hilfe fließen. Von dem Geld werden zudem Mitarbeiterspenden bis zu 500.000 Euro verdoppelt. "Wir glauben, dass Unterstützung jetzt dringend benötigt wird und werden auch Entscheidungen über zukünftige Unternehmensspenden treffen, wenn die Dinge voranschreiten", schreibt Younosi.

Zuvor hatte der Personalchef bereits an die SAP-Kollegen in der Ukraine und deren Verwandte appelliert, sich an ihn zu wenden, wenn sie einen "warmen und sicheren Platz" benötigten. SAP beschäftigt in einem Büro in Kiew eine zweistellig Zahl an Mitarbeitern.

> BASF spendet eine Million Euro: Um den Menschen in der Ukraine zu helfen hat auch die Ludwigshafener BASF eine Million Euro Soforthilfe bereitgestellt. Der Betrag gehe umgehend an das Deutsche Rote Kreuz (DRK), teilte der Chemiekonzern am Dienstag mit. "In der Ukraine ist Krieg! Das Leid für die Zivilbevölkerung im Land ist immens", sagte Martin Brudermüller, Vorstandsvorsitzender der BASF. "Diesen Menschen wollen wir helfen und haben uns deshalb schnell zu dieser Soforthilfe entschlossen." Viele BASF-Mitarbeitende weltweit hätten ebenfalls ihre Spendenbereitschaft signalisiert. Deshalb werde die BASF in den kommenden Tagen die Möglichkeit zur Spende bereitstellen. BASF werde zusätzlich zu der Soforthilfe den sich durch Mitarbeiterspenden ergebenden Betrag auf das Doppelte aufstocken.

> Phoenix leistet Hilfslieferungen: Der Mannheimer Pharmagroßhändler Phoenix unterstützt Hilfsorganisationen in der Ukraine nach eigenen Angaben "schnell und unbürokratisch" mit dringend benötigten pharmazeutischen Produkten. Über die Landesgesellschaften in Bulgarien, Rumänien, der Slowakei, Ungarn und dem Baltikum bereite man aktuell die Lieferung von Arzneimitteln, Verbandsmaterial und medizinischer Ausrüstung vor, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Zusätzlich stelle Phoenix in enger Abstimmung mit dem PHAGRO-Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels eine weitere Lieferung aus Deutschland zusammen. In der Ukraine selbst ist Phoenix mit keinen eigenen Mitarbeitern vertreten.

Auch interessant
SRH, Ekosem, Stadtwerke und Co.: Wie der Krieg auf die Wirtschaft der Region wirkt
ZEW Mannheim: Maßnahmen gegen Russland sind "massive Eingriffe"

> Keine Express-Sendungen nach Russland: Der Logistikriese Deutsche Post DHL verschickt bis auf Weiteres keine Express-Sendungen und kein Frachtgut mehr nach Russland. Grund sei die Sperrung des Luftraums, sagte ein DHL-Sprecher am Dienstag in Bonn. Auch Sendungen nach Belarus sind betroffen. Für die Ukraine hatte DHL den Transport schon vorher wegen des dortigen Krieges ausgesetzt. Konkurrent UPS hat diesen Schritt ebenfalls vollzogen. Express-Sendungen spielen vor allem für Firmen eine Rolle, wenn Ersatzteile oder Dokumente schnell ans Ziel kommen sollen.

> Rohölreserven freigegeben: Die Internationale Energieagentur (IEA) will mit der Freigabe von Rohölreserven die Folgen des Krieges von Russland gegen die Ukraine an den Märkten abmildern. Insgesamt werden die 31 Mitgliedsländer der Agentur 60 Millionen Barrel Rohöl freigeben, wie es in einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung heißt. So sollen Angebotsengpässe in Folge des Krieges abgemildert werden. Die Ölpreise hatten zuletzt deutlich zugelegt. Die IEA ist ein Interessenverband der Industriestaaten. Es ist erst das vierte Mal, dass Reserven koordiniert freigegeben werden.

> Produktionsstopps bei BMW: BMW stellt den Bau von Autos im russischen Kaliningrad und den Export nach Russland bis auf Weiteres ein. Außerdem werde es wegen Lieferengpässen zu Produktionsunterbrechungen in deutschen und europäischen Werken kommen, teilte das Unternehmen am Dienstag in München mit. Wo, wann und wie lange die Produktion unterbrochen werde, werde derzeit noch geprüft, sagte ein Sprecher. BMW bezieht bisher Kabelbäume aus der West-Ukraine. "Mit unseren Lieferanten sind wir in intensiven Gesprächen", sagte der Sprecher.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.