Ludwigshafen

Theurer übernimmt Mannheimer Bäckereikette Zorn

Mit der Übernahme sind mindestens 9 der insgesamt 13 Filialen gerettet. Das Interesse war dem Insolvenzverwalter zufolge groß. Für die vier anderen Filialen gibt es noch keine Lösung.

17.11.2023 UPDATE: 17.11.2023 17:01 Uhr 1 Minute, 11 Sekunden
Die Filiale der Bäckerei Zorn im Mannheimer Stadtteil Vogelstang. Foto: Firmenbild

Von Matthias Kros

Mannheim. Die Ludwigshafener Bäckereikette Theurer übernimmt zum 1. Dezember die insolvente Mannheimer Traditionsbäckerei Zorn. Das bestätigte der Insolvenzverwalter Steffen Rauschenbusch von der Mannheimer Anwaltskanzlei Ernestus am Freitag auf RNZ-Anfrage.

9 der 13 Filialen innerhalb der Rhein-Neckar-Region werden demnach weitergeführt, rund 80 Mitarbeiter übernommen. Im Einzelnen sind das acht Verkaufsstellen auf Mannheimer Stadtgebiet und eine im Rhein-Neckar-Zentrum in Viernheim. Die Filialen waren trotz des laufenden Insolvenzverfahrens offen geblieben.

Die Bäckerei Zorn, die unter anderem für die Gebäckspezialität "Mannheimer Dreck" und die beliebten Maimarkt-Becher bekannt ist, hatte vor wenigen Wochen Insolvenz angemeldet und diese mit den gestiegenen Energie- und Rohstoffpreisen sowie höheren Personalkosten begründet.

Insolvenzverwalter Rauschenbusch berichtete dennoch von mehreren Interessen für eine Übernahme. "Wir konnten zwischen mehreren Angeboten entscheiden", sagte er. Am Ende habe man sich für Theurer entschieden, da die Ludwigshafener bereit gewesen seien, die meisten Filialen und Beschäftigten zu übernehmen.

Noch keine Lösung habe man für die Filialen in Mannheim/Feudenheim, Lampertheim, Ilvesheim und Viernheim. Das liege aus seiner Sicht daran, dass diese Verkaufsstellen vergleichsweise klein seien, so der Insolvenzverwalter. "Wir suchen aber weiter nach einer Lösung". Ob die übernommenen Filialen auch künftig den Namen Zorn tragen würden, vermochte Rauschenbusch nicht vorherzusagen.

Die Bäckereikette Theurer wurde nach eigenen Angaben erst im Jahr 2019 von der Familie Markus und Elke Sigle selbst übernommen. Sie ist mit etwa 30 Filialen deutlich größer als der Wettbewerber Zorn und in Mannheim bereits vier Mal vertreten.

Die gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise belasten derzeit viele Bäckereibetriebe. Im vergangenen Jahr verschwanden deutschlandweit insgesamt 780 Bäckereien. Etwas mehr als 9600 Betriebe waren Ende 2022 in die sogenannte Handwerksrolle eingetragen. Das waren rund 3,6 Prozent weniger als noch im Jahr davor.

Die Branche machte im vergangenen Jahr dem Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks zufolge einen Umsatz von rund 16 Milliarden Euro. Das waren zwar 9,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Allerdings war der Zuwachs vor allem auf die allgemeinen Preissteigerungen zurückzuführen.

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