Künstliche Intelligenz ist "nicht intelligent"

Ersetzt die Maschine den Menschen? (plus Podcast)

Texte werden heute oft von Maschinen geschrieben – schneller und manchmal auch besser als von Menschen. Müssen Kinder nun nie wieder selbst Hausaufgaben machen?

18.02.2023 UPDATE: 17.02.2023 18:30 Uhr 9 Minuten, 47 Sekunden
Kleiner Bot, der vieles kann: Handy mit dem Logo des ChatGPT-Herstellers OpenAI. Foto: dpa
Interview
Interview
Paul Lukowicz
Professor für Informatik/Künstliche Intelligenz an der Universität Kaiserslautern

Von Barbara Klauß

Kaiserslautern. Millionenfach werden dieser Tage Texte geschrieben – allerdings nicht von Menschen, sondern von Maschinen. Der Chatbot ChatGPT der US-amerikanischen Firma Open AI hat einen absoluten Hype ausgelöst.

Ende vergangenen Jahres stellte das Unternehmen, in das der Tech-Riese Microsoft Milliarden investiert, den Bot als eine Art "Spielwiese" zur freien Nutzung ins Internet. Dort kann nun jeder Befehle eingeben wie "Schreib mir ein Liebesgedicht" oder "Was ist Künstliche Intelligenz?" – und in Sekunden spuckt der Computer Texte aus.

 

Der erste Chatbot ist Chat GPT nicht. Und er wird nicht der letzte bleiben. Doch wie alle technischen Neuerungen, denen eine disruptive Kraft zugetraut wird, löst er neben Faszination auch Ängste aus: Wozu sind solche Systeme fähig? Können sie uns gefährlich werden?

Ein Gespräch über Künstliche Intelligenz, Kunst und Moral mit dem Informatik-Professor Paul Lukowicz.

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Herr Professor Lukowicz, woher kommt plötzlich dieser Hype um Chatbots?

In der Wissenschaft hat man sich schon lange mit solchen Systemen beschäftigt. Doch aufgrund der enormen Menge an verfügbaren Daten, einiger neuer technischer Ideen und der verfügbaren Rechnerleistung ist jetzt eine Schwelle überschritten, ab der die Systeme auch im Alltag Faszinierendes vollbringen können.

Die Bots haben also den Schritt aus der Wissenschaft heraus in den Alltag gemacht?

Genau. Sie haben einen Punkt erreicht, an dem es auch für einen Laien interessant ist, mit diesen Dingen zu spielen, weil sie ohne große Haken und Ösen Antworten auf normale Alltagsfragen produzieren. Wobei man bei den Haken und Ösen schon vorsichtig sein muss. Das große Problem dieser Tools ist: Sie produzieren Aussagen, die sachkundig erscheinen. Teilweise erzählen sie aber in genau demselben Ton Dinge, die plausibel klingen – aber totaler Unfug sind.

Wie kommt das?

Das hängt mit der Art zusammen, wie ein solches System trainiert wird. Ihm werden riesige Mengen Text vorgelegt, Hunderte Gigabyte. Man gibt ihm drei Sätze, vertauscht deren Reihenfolge, und das System soll erkennen, wie sie ursprünglich angeordnet waren. Macht es ...

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