Insolvenzverwalter will "Hüller Hille" in Mosbach neu starten
Olaf Spiekermann versucht, den Maschinenbauer wiederzubeleben. Erste Maschinen sollen fertiggestellt, der Service reaktiviert und Investoren gesucht werden.

Von Matthias Kros
Mosbach. Olaf Spiekermann, vorläufiger Insolvenzverwalter der Hüller Hille GmbH mit Sitz in Mosbach, will den Maschinenbauer rasch wieder zum Leben erwecken: "Derzeit arbeite ich intensiv daran, den vor meiner Beauftragung über weite Strecken bereits zum Erliegen gekommenen Geschäftsbetrieb zumindest teilweise wieder anzufahren", teilte der Mannheimer Rechtsanwalt auf dem Karriereportal "LinkedIn" mit.
In den Werkhallen befänden sich noch halb fertige Großmaschinen. Auch der weltweite Service solle nach Möglichkeit seine Arbeit wieder aufnehmen. Einfach dürfte es allerdings nicht werden: Die von ihm vorgefundene Situation stelle sich als sehr komplex dar, so Spiekermann.
Das Amtsgericht Mosbach hatte ihn erst in der vergangenen Woche zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Das Insolvenzverfahren ist noch nicht eröffnet. Trotzdem ist die Suche nach einem Investor schon gestartet. Potenzielle Interessenten am Geschäftsbetrieb der Hüller Hille GmbH könnten sich gerne schon vor dem Beginn eines öffentlichen Verkaufsprozesses bei ihm melden, so Spiekermann.
Unterstützung sagte dem vorläufigen Insolvenzverwalter die IG Metall Heidelberg zu: "Die Beschäftigten hätten es verdient und wir brauchen solche Produkte auch weiterhin in Deutschland", so Thomas Bohlender, Geschäftsführer der Gewerkschaft.
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Hüller Hille blickt auf eine lange Geschichte zurück, zu besten Zeiten wurden bis zu 700 Mitarbeiter beschäftigt. Die selbst entwickelten Maschinen kommen hauptsächlich im Automobil-, Nutz- und Luftfahrzeugbau zu Einsatz. Allerdings kämpft der Betrieb schon länger mit Problemen, die vor wenigen Wochen in einem Fremdantrag auf Insolvenzeröffnung gipfelten.