Pfälzer Leberwurst bald auch im Onlineshop
Cornelius in Hockenheim stemmt sich gegen den Trend zu fleischarmer Ernährung. Das Unternehmen erzielt deutlich mehr Umsatz als im vergangenen Jahr.

Von Matthias Kros
Hockenheim. Ungeachtet des Trends zu einer fleischarmen Ernährung hat Cornelius in Hockenheim, einer der größten Hersteller von Pfälzer Wurstspezialitäten, seinen Umsatz im vergangenen Jahr um knapp sieben Prozent auf 9,5 Millionen Euro gesteigert.
Das Plus sei dabei nicht nur auf Preissteigerungen, sondern auch auf eine höhere Absatzmenge zurückzuführen, zeigte sich der geschäftsführende Inhaber Peter Cornelius am Freitag bei einem Pressegespräch in Speyer zufrieden. "Verglichen mit dem Gesamtmarkt befinden wir uns in einer komfortablen Lage", sagte er.

Die eigene Ausrichtung auf traditionelle, regionale Produkte zahle sich aus. "Das sucht der Verbraucher", ist Cornelius überzeugt. Für Rückenwind hätten darüber hinaus Verkaufsinitiativen wie eine Kooperation mit der Handelsgruppe Rewe gesorgt, für die man drei exklusive Wurstspezialitäten anbiete.
Im laufenden Jahr erwartet Cornelius allerdings nur stabile Umsätze. Die Marke von zehn Millionen Euro werde man aller Voraussicht nach nicht knacken. Das mittelständische Unternehmen bietet neben dem Hauptprodukt Pfälzer Leberwurst unter anderem auch Leberknödel und Pfälzer Saumagen an.
Erhältlich ist das Sortiment bundesweit im Lebensmittelhandel und in Discountern. Zudem gibt es am Firmensitz in Hockenheim, wo die 36 Mitarbeiter beschäftigt sind, einen Werksverkauf.
Im ersten Quartal des kommenden Jahres soll erstmals auch ein Online-Verkauf hinzukommen. Damit wolle man aber nicht in Konkurrenz mit dem Einzelhandel treten, betonte der Geschäftsführer. "Uns geht es vor allem darum, unser breites Sortiment anbieten zu können".
Von Vorteil sei dabei, dass die meisten Cornelius-Produkte ungeöffnet nicht gekühlt werden müssten. Um die Logistik werde man sich zunächst selbst kümmern, sagte Cornelius. Die Prozesse seien ohnehin digitalisiert.
Und schließlich will der Wursthersteller künftig seine Produkte auch exportieren – zunächst nach Spanien, Portugal und Italien. Als potenzielle Kunden habe man allerdings weniger die Einheimischen im Visier, sondern stärker die deutschen Urlauber vor Ort.
Das Unternehmen Cornelius ist bereits in der dritten Generation im Familienbesitz: Der Grundstein wurde 1947 mit dem ersten Großhandel für Wurstwaren in Mannheim gelegt.
18 Jahre später verlagerte die Familie in zweiter Generation die Produktion und Verwaltung nach Hockenheim. Peter Cornelius steht bereits seit 2001 an der Spitze.