Im gesamten Einzugsbereich des Heilbronner Polizeipräsidiums wurde an Haltestellen des ÖPNV sowie in Bussen und Bahnen das Einhalten der Maskenpflicht überprüft. So auch am Heilbronner Hauptbahnhof. Foto: Falk-Stéphane Dezort
Von Falk-Stéphane Dezort
Heilbronn. Inzwischen dürfte allen die "AHA"-Regel – Abstand, Hygiene, Alltagsmaske – ein Begriff sein. Und dennoch halten sich einige nach wie vor nicht an die corona-bedingten Einschränkungen. Vor allem in Bussen, Bahnen und an Haltestellen des Öffentlichen Personennahverkehrs wird das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes nicht immer eingehalten. Diesen Maskenmuffeln hat die Polizei den Kampf angesagt und nun auch in der Stadt und im Landkreis Heilbronn im ÖPNV schwerpunktmäßig die Maskentragepflicht kontrolliert.
"Offenbar bestand bei zahlreichen Personen eine große Ungewissheit darüber, dass die Verpflichtung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes auch an den Anlagen des ÖPNV gilt und nicht nur in den Beförderungsmitteln", resümierte Einsatzleiter Jens Blessing den Kontrolltag des Heilbronner Polizeipräsidiums. Angekündigt wurde dieser zuvor mit einer Pressemitteilung sowie in den Sozialen Medien. Am Mittwoch waren die Kontrollschwerpunkte die Stadtbahnen S4 (Öhringen–Eppingen), S41/S42 (Heilbronn–Bad Rappenau) und Verbindungen der Regionalbahnen zwischen Heilbronn, Mannheim, Würzburg und Schwäbisch-Hall.
In Heilbronn war es nun die erste Aktion dieser Art, und weitere sollen folgen. "Wir wollen verdeutlichen, dass wir auch darauf schauen", sagte Blessing. Zu größeren Zwischenfällen oder Attacken auf die insgesamt 70 eingesetzten Polizeibeamten kam es am Mittwoch nicht. Vielmehr zeigten die Reisenden Verständnis für die Aktion. So auch Anne Siegl aus Gundelsheim: "Es gibt viele, die sich nicht daran halten. Es ist gut zu sehen, dass auch kontrolliert wird." Manfred Weimarer aus Heilbronn ergänzte: "In der Bahn eine Maske zu tragen ist nun kein großer Aufwand. Ich verstehe die Leute nicht, die sich nicht daran halten."
Insgesamt wurden während der sechsstündigen Aktion rund 2000 Personen kontrolliert, darunter auch viele Schüler, die sich auf dem Heimweg befanden. Die meisten, die ihre Maske nicht oder nicht richtig getragen hatten, zeigten sich einsichtig und setzten ihre Maske dann richtig auf.
Die Heilbronner Polizei verfolgte bei ihren Kontrollen aber keine "Null-Toleranz-Politik". "Wir versuchen einen Spagat hinzulegen. Die Verordnung ist zwei Monate alt und die Hinweise sind allgegenwärtig. Wir wollen nicht nur bei Ermahnungen bleiben", erklärte Blessing. Dennoch müsse man sich auch immer den Einzelfall anschauen. Denn: "Rein formell muss auch an der Haltestelle eine Maske getragen werden." Wenn man aber alleine dort stehe, müsse man die Situation anders bewerten. Rigoros zeigten sich die Beamten allerdings in den Bussen und Bahnen. Fahrgäste über 18 Jahre, die keine Maske dabei hatten, wurden aus dem Verkehrsmittel verwiesen. Für Kinder und Jugendliche hatte man im Bedarfsfall auch Masken dabei.
"Oh, vergessen" und "Ich habe nicht daran gedacht" sind die Top-Ausreden, erzählte ein Beamter der Bereitschaftspolizei, der bereits in Karlsruhe, Pforzheim und Stuttgart bei Kontrollen dabei war. "Wenn man den Leuten aber den Sinn und Zweck erklärt, haben sie Verständnis. In den wenigsten Fällen müssen wir diskutieren."
Aber nicht alle kontrollierten Personen zeigten sich einsichtig. So musste die Polizei am Ende der Aktion 39 uneinsichtige Personen anzeigen. Diese müssen nun mit einem Bußgeld von bis zu 250 Euro rechnen.