Heilbronn

Wenn eine Marke lebendig wird

Heilbronn Marketing GmbH präsentiert sich frischer und jünger und stellt sich für das Buga-Jahr 2019 auf

22.01.2018 UPDATE: 23.01.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 20 Sekunden

Heilbronn kann feiern. Allein im vergangenen Jahr gab es eine breite Palette an verschiedensten Angeboten. Zum Buga-Jahr 2019 möchte jedoch die Heilbronn Marketing GmbH dem überregionalen Großereignis des Vortritt lassen. Foto: Endres

Von Brigitte Fritz-Kador

Heilbronn. Im Stadtbild ist der neue Auftritt der Heilbronn Marketing GmbH (HMG) schon zu sehen. Zu erkennen ist eine neue Handschrift, professionell, abgestimmt auf ein Ziel hin, die "Marke" Heilbronn so zu visualisieren, dass sie nicht nur Aufmerksamkeit, sondern auch Sympathien hervorruft. Wenn dieser neue Auftritt eine Gefahr birgt, dann die, dass das Produkt hinter der Werbewirkung und dem Versprechen zurückbleiben könnte, die es erweckt. Die Latte liegt jedenfalls hoch. Es wird entscheidend sein, welche Bilder bleiben, welche Erwartungen und Emotionen geweckt und auch erfüllt werden, die man künftig und vor allem im Buga-Jahr 2019 mit Heilbronn verbinden wird.

Hintergrund

Rund eine halbe Million Menschen besuchten an 672 Unterhaltungsangeboten die Veranstaltungsstätten Harmonie (162.490 ), Bürgerhaus Böckingen (16.330 ), Schießhaus Heilbronn (1751), den Festplatz Theresienwiese, Märkte, Flohmärkte, Volksfeste und Gastspiele bis hin zum

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Rund eine halbe Million Menschen besuchten an 672 Unterhaltungsangeboten die Veranstaltungsstätten Harmonie (162.490 ), Bürgerhaus Böckingen (16.330 ), Schießhaus Heilbronn (1751), den Festplatz Theresienwiese, Märkte, Flohmärkte, Volksfeste und Gastspiele bis hin zum Weihnachtscircus. Die Übernachtungszahl 175.000 zeigt ein Plus von zwei Prozent zum Vorjahr. Bis zur Buga wird Heilbronn rund 600 Hotelbetten mehr haben. Stark nachgefragt waren die Stadtführungen; hier wurden Personalstand und auch Inhalte erweitert: Nutzten 2014 noch 13.000 Besucher diesen Service, so waren es im Jahr 2017 deutlich über 16.000, also rund zwölf Prozent mehr.

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Das Pressegespräch der HMG zum Jahresauftakt hatte aber mehr zu vermitteln als die Darstellung der Verkaufsbemühungen und des Verkaufswerts der Stadt. Es wird zunächst auch einmal Bilanz gezogen - mit Tendenz nach oben, der Sprung wird dann erfolgen, wenn die experimenta und Buga fast zeitgleich eröffnen werden. Die Aufgabenstellung des Jahres 2018 sieht man auch als Vorbereitung dafür. Als "unsere Mission" wird das so umschrieben: "Wir verstehen dabei das Stadtmarketing als ganzheitliches, gesamtstädtisches Konzept, das die unterschiedlichen Akteure vernetzt, dabei die Attraktivität der Stadt erhöht, Besucher und Kunden generiert und an die Stadt bindet." Der Fokus liege darauf, die gesamte Stadt zu bespielen, die Frequenz in der Innenstadt zu erhöhen. Frequenz alleine ist aber noch kein Wert. Es geht auch um eine Besucherqualität, die, betrachtet man nur einmal die vielen Ladenschließungen, ein deutlich höheres Niveau haben könnte, auch wenn man das nicht so ausspricht.

Die Weiterentwicklung von Traditionsveranstaltungen von lokaler wie überregionaler Ausstrahlung ist eines der Ziele für 2018. HMG-Geschäftsführer Steffen Schoch ließ keinen Zweifel daran, dass 2019 "die Buga den Aufschlag hat". Man werde dann keine neuen innerstädtischen Formate schaffen, sondern das vorhandene "auch im Bereich Straßenkunst und Straßenmusik qualitätsvoll verdichten". Aufgabe ist es dennoch, von den erwarteten 2,2 Millionen Buga-Besuchern einen qualitativen Anteil in die Stadt zu bringen. Dafür soll es zweimal im Monat spezielle verbindende Veranstaltungen geben. Man denkt auch daran, ein Riesenrad oder ähnliches aufzustellen. Im Augenblick muss aber Heilbronn "von unten" weiter aufgestellt werden. Eines der Pferde auf die man setzt sind die "Traditionsveranstaltungen" wie eben der Pferdemarkt. Die beruhigende Botschaft: Auch in diesem Jahr ( 24. bis 26. Februar) wird er trotz Baustelle für das Hotel am Stadtgarten am angestammten Ort stattfinden. Der auch bei den Beschickern beliebte Markt könnte sich in der Innenstadt noch weiter ausbreiten. Mehr als die Raumfrage stellte sich beim Weihnachtsmarkt, in diesem Jahr in die Kritik gekommen, weil einfach die Stimmung fehlte. Schoch weiß, dass das eine Baustelle ist. Er hat sich in den letzten Wochen etliche erfolgreiche Weihnachtsmärkte in ganz Deutschland angesehen, auf seine Ideen für 2018 kann man gespannt sein. Eine davon wäre die Neuauflage der Eisbahn auf dem Marktplatz. Andere Städte setzten schon auf diese Attraktion, als es das Wort "Event" noch nicht gab. Der Rosenmarkt (30. Juni bis 1. Juli) hat sich bestens etabliert und sein Potenzial einer Stadtidylle am Neckarufer und die Bespielbarkeit des Platzes am Bollwerksturm aufgezeigt. Er wird 2018 nochmals erweitert und umgetauft in "Heilbronner Gartenträume - Rosen. Kunst. Ambiente." Der Kalender ist jedenfalls dicht, Heilbronn als "Feschtles-Stadt" bleibt seinem Ruf treu. Das Volksfest wird seinen angestammten Platz auf der Theresienwiese behalten, auch im Buga-Jahr. Als nächstes steht ein neuer Internetauftritt an.

Thomas Gauß, Vorsitzender der Stadtinitiative, forderte eine effektivere Wirtschaftsförderung und ein besseres Leerstandsmanagement ein. Eine erste Idee dazu: Weinbaubetriebe sollen leer stehende Flächen als Pop-up-Stores nutzen. Die bürokratischen Hürden (Ausschankerlaubnis) werden gerade angegangen. Solche könnten ja auch die Entstehung des Weinpavillons am Neckarufer bis nach der Buga hinauszögern. Über Geld wurde nicht geredet, dass der Etat für die HMG nicht üppig ist, ist bekannt. Er beträgt rund sechs Millionen Euro.

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