Der Wolf beißt sich durch (Update)
Raubtier, das Schafe bei Bad Wildbad riss, tötete auch Rotwild bei Freudenstadt - Bestätigung durch genetische Analyse

Freudenstadt. (dpa-lsw) Ein Wolf hat Anfang Dezember Rotwild bei Freudenstadt gerissen - und zwar derselbe, der schon Ende November Schafe bei Bad Wildbad (Kreis Calw) getötet hat. Das ergab demnach eine genetische Analyse des Senckenberg-Instituts von Proben, die von den gerissenen Tieren genommen wurden. Im Fall von Bad-Rippoldsau wiesen die Wissenschaftler nach, dass es sich um dasselbe Tier handelte, das schon Ende November drei Schafe bei Bad Wildbad (Kreis Calw) getötet hatte.
Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) geht davon aus, dass derselbe Wolf auch für den Rotwildriss bei Simmersfeld verantwortlich ist. Zu einem Rehwildriss in Herrenberg-Haslach (Kreis Böblingen) sowie dem eines Sikahirsches bei Bad Rippoldsau-Schapbach Anfang Dezember lagen noch keine Ergebnisse vor.
Einenn Zusammenhang mit der kalten Jahreszeit sieht das Ministeriums: "Mehr Risse aufgrund des Winters erwarten die Fachleute nicht", hieß es. Und: "Über den gegenwärtigen Aufenthaltsort des Wolfs ist nichts bekannt."
Der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt werden regelmäßig Wolfssichtungen und Wolfsrisse gemeldet. Nicht immer kann ein Verdacht bestätigt werden, teils kann er auch sicher ausgeschlossen werden. "Häufig führen natürliche Ursachen wie Krankheiten zum Tod der Tiere, deren Kadaver anschließend von aasfressenden Tieren wie dem Fuchs gefressen werden. Auch wildernde Hunde kommen als Verursacher vor", erklärte das Ministerium.
Bei dem Wolf, der die Schafe in Bad Wildbad und das Rotwild Bad-Rippoldsau riss, soll es sich um einen Rüden aus einem Rudel in Niedersachsen handeln. Unklar ist, ob derselbe Wolf am 7. Oktober auch drei Lämmer bei Widdern (Kreis Heilbronn) gerissen hat - es handelte sich um den ersten nachgewiesenen Wolfsriss im Südwesten seit mehr als 100 Jahren.
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Update: 18.12.2017, 16.55 Uhr