Neues Rekordhoch zum Jahreswechsel
Chefetagen blicken optimistisch auf die kommenden Monate -

Hauptgeschäftsführerin Elke Döring und Helmut Kessler, stellvertretender Hauptgeschäftsführer, bei der Auswertung des Wirtschaftslageberichts der IHK Heilbronn-Franken. Foto: Marquart, IHK
Heilbronn. (rnz) Die regionalen Unternehmen zeigen sich zum vierten Mal in Folge zufriedener mit ihrer aktuellen Geschäftslage als im Vorquartal. Die Lageurteile erreichen einen neuerlichen Höchstwert. Die Industrie und der Bausektor melden neue Bestmarken bei der Lageeinschätzung.
Im Großhandel bewerteten die befragten Betriebe ihre momentane Geschäftslage wieder spürbar positiver als im Vorquartal, während im Einzelhandel und im Dienstleistungssektor die Lageurteile auf hohem Niveau geringfügig nachgegeben haben. Eine zentrale Herausforderung bleibt der Fachkräftemangel. Mittlerweile sehen 69 Prozent (Vorquartal 63 Prozent) der Unternehmen im Fachkräftemangel ein Risiko für die eigene Geschäftstätigkeit. Das sind so viele wie nie zuvor.
Dennoch: Die regionale Wirtschaft befindet sich laut einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Heilbronn-Franken, an der 438 Unternehmen mit insgesamt 89.400 Beschäftigten im Bezirk teilgenommen haben, weiter in einem kräftigen Aufschwung. 61 Prozent (Vorquartal 60 Prozent) der Betriebe bezeichnen die aktuelle Lage als gut, während drei Prozent (Vorquartal vier Prozent) der Unternehmen mit dem Geschäftsverlauf unzufrieden sind.
Der Blick auf die kommenden zwölf Monate ist nach wie vor von Zuversicht geprägt. Die Geschäftserwartungen sind per saldo beinahe genauso optimistisch wie im Vorquartal. Während 34 Prozent (Vorquartal 33 Prozent) der Betriebe mit einem günstigeren Geschäftsverlauf rechnen, blicken nur sieben Prozent (Vorquartal fünf Prozent) skeptisch in die Zukunft.
Elke Döring, IHK-Hauptgeschäftsführerin: "Die Voraussetzungen für eine gute konjunkturelle Entwicklung in 2018 sind hervorragend. Der momentane wirtschaftliche Aufschwung wird von einer breiten binnen- und außenwirtschaftlichen Basis getragen und gibt Rückenwind für das laufende Jahr. Diesen sollte eine neue Bundesregierung nutzen, um die strukturellen Voraussetzungen für eine gute wirtschaftliche Entwicklung in der Zukunft zu schaffen."
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Notwendig sind aus Dörings Sicht vor allem mehr Investitionen in Bildung und Infrastruktur, weniger Bürokratie und eine Steuerpolitik, die weitere Belastungen für die Unternehmen vermeidet.
Vor allem die Industrie bewertet ihre momentane Situation sehr positiv. 74 Prozent (Vorquartal 70 Prozent) der Unternehmen bezeichnen den Geschäftsverlauf als gut, während wie im Vorquartal nur ein Prozent der Betriebe mit der aktuellen Geschäftslage unzufrieden ist. Auch die Zahl der ausländischen Auftragseingänge ist erneut gestiegen; die inländischen Auftragseingänge sind stabil auf hohem Niveau. Trotz der schon sehr guten Lageurteile gehen die Industrieunternehmen mehrheitlich davon aus, dass die Geschäfte im Jahresverlauf noch zulegen werden. Das spiegelt sich auch in den Investitionsabsichten wider, die auf ein Zehnjahreshoch gestiegen sind.
Die regionalen Dienstleister und auch die Einzelhändler schätzen ihre konjunkturelle Situation auf hohem Niveau etwas ungünstiger ein, das Baugewerbe ist dagegen auf einem neuen Höchststand: 85 Prozent (Vorquartal 81 Prozent) der Betriebe bezeichnen die Geschäftslage als gut. Auch die Geschäftsaussichten des Einzelhandels für die kommenden zwölf Monate haben sich deutlich aufgehellt. Ein Viertel der Betriebe (Vorquartal 15 Prozent) rechnet mit einem günstigen Geschäftsverlauf.
Wie im Vorquartal wollen 31 Prozent der Unternehmen neue Arbeitsplätze schaffen. Die meisten Neueinstellungen planen der Großhandel (45 Prozent) und die Industrie (40 Prozent).



