Elch-Reise bleibt rätselhaft – jetzt ermittelt die Polizei
Von Pforzheim in die Wildnis und zurück: Elch Erwin sorgt für Schlagzeilen. Noch immer hat seine Geschichte Lücken an entscheidenden Stellen. Eine Tierpflegerin spricht derweil vom "Happy End".

Pforzheim. (dpa/lsw) Wie Elch Erwin es in den Schwarzwald schaffte, ist nach wie vor ein Rätsel. Weder die Stadt Pforzheim noch das Landratsamt im Ortenaukreis machten dazu bislang neue Angaben. Mittlerweile ist auch die Polizei eingeschaltet und prüft, ob eine strafbare Handlung vorliege. Dabei könne es zum Beispiel um das Tierschutzgesetz gehen, sagte ein Sprecher des Präsidiums in Offenburg. Geplant seien unter anderem Vernehmungen.
Der Weg des Elchs in den Schwarzwald sei aber auch für die Ermittler noch nebulös, sagte der Sprecher. "Dafür wissen wir einfach noch zu wenig."
Transport in Richtung Bayern geplant
Fest steht den bisherigen Angaben zufolge nur, dass das Tier Anfang Oktober aus dem Wildpark Pforzheim in den Bayerischen Wald gebracht werden sollte. Damit beauftragt war nach Angaben der Stadt ein professionelles und spezialisiertes Tiertransportunternehmen, mit dem der Wildpark seit Jahrzehnten als verlässlicher Partner zusammenarbeite.
Doch plötzlich wurde der Elch im Ortenaukreis in freier Wildbahn gesichtet und machte tagelang Schlagzeilen - bis er am Samstagabend betäubt, eingefangen und wieder in den Pforzheimer Wildpark gebracht wurde.
"Der Erwin ist wieder zurückgekommen"
"Er ist jetzt wieder daheim, er hat ein Happy End gefunden", sagte Tierpflegerin Monika Kull der Deutschen Presse-Agentur. Sie habe den Eindruck, dass er sich wohlfühle. Am Morgen nach dem Rücktransport habe er bei seiner Mutter gelegen. "War bestimmt spannend auch für ihn, dass er mal eine Weile draußen war und mal das andere Leben kennengelernt hat, in der Freiheit."
Der Elch war den Angaben nach im Mai 2024 als Zwillingsgeburt auf die Welt gekommen. Um Inzucht zu vermeiden, sollte er abgegeben werden. Nun bleibt er wohl fürs Erste in Pforzheim. Er sei bei seiner alten Gruppe, sagte Kull.
Bis zur Abreise habe er keinen Namen gehabt. Durch eine Online-Abstimmung des Landratsamts im Ortenaukreis erhielt er den Namen Erwin. Den behalte er nun auch, sagte die Tierpflegerin. "Der Erwin ist wieder zurückgekommen."