Pendler protestieren gegen tägliches Verkehrschaos auf der Frankenbahn

Unmut wegen Verspätungen und Zugausfällen: 1800 Unterschriften an Verkehrsminister übergeben

30.11.2016 UPDATE: 01.12.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 15 Sekunden

"Chaos" herrscht nach Ansicht der Bürgerinitiative derzeit auf der Frankenbahn, viele Züge haben Verspätungen oder fahren überhqaupt nicht. Foto: Endres

Heilbronn. (rnz) Die Bürgerinitiative BI 780 Frankenbahn, die sich seit vielen Jahren für eine Verbesserung des Bahnangebotes auf der Frankenbahn Stuttgart - Heilbronn - Würzburg einsetzt, hat in den vergangenen Wochen mit Unterstützung des ökologischen Verkehrsclub Deutschland (VCD) über 1800 Unterschriften von Pendlern, Schülern und Fahrgästen gesammelt, die gegen die unhaltbaren Zustände im regionalen Bahnverkehr protestieren. Die Vertreter der Bürgerinitiative haben die bislang gesammelten Unterschriften der protestierenden Fahrgäste an Landesverkehrsminister Winfried Hermann übergeben.

Hintergrund für den Protest: Seit Wochen kommt es auf der Frankenbahn und anderen Bahnstrecken rund um Stuttgart zu Verspätungen und kompletten Zugausfällen durch den Betreiber DB Regio, so dass Pendler nicht rechtzeitig zur Arbeit und Schüler nicht rechtzeitig zum Unterricht kommen. Verschärft wird die Situation zudem durch den anhaltenden Feinstaubalarm in Stuttgart.

"Die Situation auf der Frankenbahn ist derzeit eine einzige Katastrophe", berichtet Hans-Martin Sauter, Sprecher der BI 780 und Vorstand im VCD Hall-Heilbronn-Hohenlohe. "Viele Pendler wollen sich das tägliche Chaos nicht mehr antun und kehren dem Schienenverkehr für immer den Rücken." Es ist schon seit langem für viele Fahrgäste der Frankenbahn ein großes Ärgernis: "Schüler kommen zu spät. Berufstätige kommen zu spät. Ausgefallene Züge werden nicht ersetzt. Zu spät fahrende Züge werden in der Information nicht richtig angezeigt", sagt der Sprecher: "Das hat zu riesigem Unmut in der Bevölkerung im Jagsttal und Seckachtal geführt."

Besonders der morgendliche Bahnverkehr zur Schulzeit sei schlimm, viele Schüler kämen teilweise gar nicht erst zu Schule. Es kommt sogar vor, dass Klassenarbeiten verlegt werden müssten, so die Betroffenen.

Trotz der Ankündigungen von Land und DB, die Situation durch unterschiedliche Maßnahmen zu verbessern, hätten die meisten Fahrgäste den Eindruck, dass sich nicht wirklich etwas verbessert habe. Der Protest gehe weiter, kündigt Sauter an: "Wir werden so lange weiter protestieren, bis der Regionalverkehr wieder dauerhaft und zuverlässig funktioniert." Zusammen mit dem VCD Landesverband werden weiterhin landesweit Unterschriften gesammelt und weitere Aktionen vorbereitet.

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