Landrat kritisiert Deutsche Bahn: "Zustand nicht akzeptabel"

Landrat Brötel schickt einen Brandbrief an die Deutsche Bahn wegen Verspätungen auf der Schülerverkehrsverbindung Neckarelz-Osterburken

25.11.2016 UPDATE: 26.11.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 9 Sekunden
Der Landrat des Neckar-Odenwald-Kreises: Achim Brötel (CDU). Foto: zg

Mosbach/Osterburken. Einen Brandbrief schickte Landrat Dr. Achim Brötel an den Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn für das Land Baden-Württemberg, Sven Hantel. Das Thema: Die seit Wochen anhaltenden Verspätungen auf der Schülerverkehrsverbindung Neckarelz - Osterburken im Frühverkehr.

"Aus meiner Sicht ist dieser Zustand so schlichtweg nicht akzeptabel, zumal durch das komplette Versagen der Bahn auch die angeschlossenen Busverkehre zu den Schulen nicht mehr planmäßig verlaufen und sämtliche Schüler des Schulzentrums Adelsheim ihre Schulen - wenn überhaupt - erst zur zweiten Schulstunde erreichen. Auch die Schüler des Schulstandorts Osterburken kommen erheblich verspätet an. Die Probleme treten dabei nicht etwa nur sporadisch auf, sondern haben sich mittlerweile dauerhaft verfestigt", machte der Landrat auf die Dringlichkeit seines Anliegens aufmerksam: "Ein ordnungsgemäßer Schulbetrieb ist unter diesen Voraussetzungen in den betroffenen Schulen derzeit nicht möglich."

Da massive Beschwerden aus der Bevölkerung, von Eltern und den Schulen im Landratsamt mittlerweile an der Tagesordnung seien, forderte der Landrat umgehend ein Krisenmanagement der Deutschen Bahn, das zu "substanziellen Verbesserungen" führe.

Der Grund für die Verspätungen liege, so der Landrat, in einer vorgenommenen Neusortierung des Wagen- und Triebfahrzeugmaterials, die zur Folge hat, dass eine leistungsschwächere Lok eingesetzt wird. Allerdings hätten Vertreter der DB Regio Baden-Württemberg im Vorfeld der Umstellung Anfang Oktober mehrfach betont, dass entstehende Geschwindigkeitsnachteile durch eine weitere Lok im Gespann aufgefangen würden.

Die Praxis zeige allerdings leider ein völlig anderes Bild. So seien an den zurückliegenden Fahrtagen Verspätungen von zehn bis 25 Minuten keine Ausnahme. "Die Züge waren nicht wie versprochen im Gespann unterwegs, sondern mit nur einem Triebfahrzeug bestückt. Hinzu gesellen sich jetzt auch noch eine Reihe technischer Schwierigkeiten, sodass der Bahnverkehr nicht nur auf diesem Teilstück, sondern auch im gesamten Landkreis bereits einen ernsthaften Imageschaden erlitten hat", heißt es in dem Schreiben des Landrats weiter.

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