Millionen für Straßen und Brücken zur Heilbronner Buga
Drei neue Brücken und ein Neckarufer-Park - Startschuss für den zweiten Bauabschnitt mit Kosten von 22 Millionen Euro

Gesperrt ist jetzt die wichtige Zufahrt zur Stadt über die Karl-Nägele-Brücke - das erst 2005 erstellte Bauwerk muss verbreitert werden. Foto: bfk
Heilbronn. (bfk) Große Teile der Stadt Heilbronn werden nicht wiederzuerkennen sein und auch die tägliche Orientierung im weitläufigen Umfeld der Buga 2019 ist eine Herausforderungen geworden. Neue oder umbeschriftete Hinweisschilder, Umleitungen und Barrieren bestimmen schon seit einiger Zeit die Verkehrsabläufe. Und das alles, um die Stadt zur Bundesgartenschau und für den neuen Stadtteil Neckarbogen in Sachen Verkehr zu ertüchtigen.
Vor wenigen Tagen erst wurde eine neue Brücke dem Verkehr übergeben, die "Bleichinselbrücke" - ein elegantes Stahlbauwerk, 23 Meter breit und 90 Meter lang. Sie ersetzt ihre marode gewordene Vorgängerin, über die schon seit geraumer Zeit keine Lkw mehr fahren durften. Das war die Voraussetzung dafür, dass nun mit dem zweiten Bauabschnitt begonnen werden kann - und das fristgerecht. Das Zeitfenster für die Buga ist eng begrenzt, der nun möglich gewordene Rückbau der B 39 (Kalistraße) hat eine Schlüsselposition, hier soll in absehbarer Zweijahres-Frist der Neckaruferpark entstehen. "Damit ist der Altneckar an dieser Stelle wieder uneingeschränkt passierbar", sagt Baubürgermeister Wilfried Hajek. "Mindestens genauso wichtig ist es, dass damit der erste Schritt für die Uferfreilegung zur Bundesgartenschau und die Anbindung des Neckarbogens an den Neckar geschafft ist."
Allein der Bau der Bleichinselbrücke, über die die Innenstadt ebenso erreichbar ist wie künftig der Haupteingang zur Buga, hat 9,3 Millionen Euro gekostet (Landesanteil: 3,7 Millionen). Das sind 1,4 Millionen weniger als geplant, weil man doch auf die ursprünglich für notwendig erachtete Behelfsbrücke verzichten konnte. Weil sich der Verkehr wegen der rückgebauten Kalistraße leistungsfähiger werden muss, wird die Stadt zwei weitere Straßen (Füger- und Weipertstraße) sowie den Europaplatz und die Karl-Nägele-Brücke ausbauen. Die 105 Meter lange Karl-Nägele-Brücke wurde erst 2005 in Betriebe genommen, kostete damals 11,5 Millionen Euro (sieben Millionen kamen vom Land). Dass man sie damals aus Sparsamkeitsgründen schmäler als geplant ausführte, kommt jetzt die Stadt und die Heilbronner teuer zu stehen: Sie werden weite Umwege fahren müssen, wenn sie für eineinhalb Jahre gesperrt wird. Für die Verbreiterung fallen Fußgänger- und Radweg weg, sie werden über Kragarme angedockt, dazu kommt auf der Westseite der Brücke noch eine sog. Vorlandbrücke hinzu.
"Nur damit ist es möglich, eine durchgehende Geh- und Radwegverbindung zu schaffen, die den Neckarbogen mit den nördlichen Teilen des Bundesgartenschaugebiets und dem Zukunftspark Wohlgelegen verbindet", erklärt Christiane Ehrhardt, Leiterin des Amts für Straßenwesen.
Bis Juni 2017 wird dieser zweite Bauabschnitt abgeschlossen sein. Das Land fördert diese 22-Millionen-Euro-Maßnahme mit 6,3 Millionen Euro. Mit Aufklärungsbroschüren und vielen Zusicherungen sollen die Anwohner milde gestimmt werden, denn auf diesem Areal befinden sich große Einzelhandelsunternehmen. Geduld und Nachsicht wird auch der Rest der Heilbronner in hohem Maße aufbringen müssen, denn die Baumaßen werden auch den Europaplatz am Cityrand miteinbeziehen.
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Es tun sich aber auch neue Blickwinkel auf: Von der neuen Bleichinselbrücke hat man erstmals einen vollständigen Panoramablick auf das Buga-Gelände. Dabei ist erstmals auch vorstellbar geworden, was da in welchen Dimensionen entsteht, nachdem die Modellierung des Buga-Geländes u.a. mit zwei Seen und Lärmschutzwall abgeschlossen ist. Von dem 141-Millionen-Euro-Paket für bauliche und infrastrukturelle Maßnahmen der Stadt für Buga und Neckarbogen sind mit dem zweiten Bauabschnitt über 30 Millionen Euro für Straßen- und Brückenbau bereits "gevespert". Abgesehen von der inneren Erschließung des Neckarbogens fließen damit mehr 47 Millionen Euro in den Ausbau für den Verkehr. Bis zur Buga wird Heilbronn u.a. noch eine weitere Brücke bauen: eine Fuß- und Radwegbrücke vom Hauptbahnhof direkt auf das Buga-Gelände.



