Maske, Abstand, Luftfilter

Lehrerverbände beklagen unzureichende Auflagen und Ausstattung an den Schulen

Die Rückkehr zu einem rollierenden System soll in den Klassenzimmern mehr Abstand gewährleisten.

02.11.2020 UPDATE: 03.11.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 2 Sekunden
Foto: dpa

Von Sören S. Sgries

Heidelberg/Stuttgart. An den Schulen im Land regt sich Protest gegen die aktuelle Corona-Politik. Das Land Baden-Württemberg fordert junge Menschen auf, sich gegen die zweite Corona-Welle zu stemmen, heißt es in einer Mitteilung der "Jungen Philologen". "Gleichzeitig schickt es sie tagtäglich ohne Abstandsregeln auf Massenveranstaltungen: ins Klassenzimmer", kritisieren die jungen Gymnasiallehrer. Die Landesvorsitzende Martina Scherer zeigt sich überzeugt davon, "dass das Virus an Schulen unerkannt weitergegeben und dann in die Familien getragen wird". Kaum verwunderlich sei das, weil an den Schulen nicht einmal der Mindestabstand eingehalten werden müsse. "Hier muss das Land Verantwortung übernehmen und adäquate Rahmenbedingungen schaffen, statt alle am Schulleben Beteiligten ohne Rettungsweste in die raue See zu werfen", so die Forderung.

Konkret fordern die "Jungen Philologen": Die Rückkehr zu einem rollierenden System, um in den Klassenzimmern mehr Abstand gewährleisten zu können. Regelmäßige flächendeckende Testungen, um unentdeckte Infektionsketten zu entdecken. FFP2-Masken für alle Lehrkräfte. Und langfristig die Installation von geeigneten Luftfiltern in allen Klassenzimmern, "um wirklich einen geregelten und sicheren Schulbetrieb garantieren zu können".

Ähnliche Forderungen hatte in der vergangenen Woche schon der Philologenverband erhoben. Insbesondere wird dort kritisiert, dass nicht einmal Empfehlungen des RKI umgesetzt würden: Ab einer 7-Tage-Inzidenz von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner müsste demnach an weiterführenden Schulen auf Abstand gegangen werden sowie auch für Unter-Zehnjährige die Maskenpflicht im Unterricht eingeführt werden.

Alarm schlägt auch der Berufsschullehrerverband mit Blick auf die an diesem Dienstag beginnende Prüfungsphase. Der ohnehin bestehende Personalmangel habe sich durch die Pandemie verschärft. Hinzu kämen Raumprobleme wegen der Hygieneauflagen. Es werde "Raubbau mit der Gesundheit des Personals getrieben", beklagte der Vorsitzende Thomas Speck.

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