Skyliner-Aussichtsturm geht in die nächste Runde
Wirtschaftsausschuss des Heilbronner Gemeinderates stimmte gegen die Verwaltung und für die Attraktion während der Buga

Rathaus und Käthchenhof vom Turm der Kilianskirche aus gesehen: Genau dahinter soll der Skyliner für eine noch bessere Aussicht sorgen. Foto: Brigitte Fritz-Kador
Von Brigitte Fritz-Kador
Heilbronn. Der mobile Aussichtsturm "Skyliner", der während der Bundesgartenschau 2019 Besucher in die Innenstadt Heilbronns locken soll, könnte der Verwaltung noch Kopfzerbrechen bereiten. Sie hatte sich ausdrücklich gegen den Pro-Skyliner-Antrag der CDU-Fraktion gestellt, sich dabei auf das Entscheidungsrecht des Oberbürgermeisters bei Sondernutzungen berufen und dem Wirtschaftsausschuss die Angelegenheit unter diesem Aspekt zur Abstimmung vorlegt. Dieser stimmte nun mit einer knappen Mehrheit dem Vorhaben zu, den Skyliner auf dem sogenannten "Reim-Gelände" direkt neben dem Rathaus zu installieren.
Grundstückseigner ist die Stadt. Besucher sollen von hier aus während der Buga und auf zehn Wochen beschränkt einen 360-Grad-Rundblick über Heilbronn und das Buga-Gelände aus 80 Meter Höhe haben. Zum Vergleich: Der Turm der Kilianskirche ist 63 Meter hoch. In anderen Städten war der Skyliner schon eine Attraktion, auch auf der Bundesgartenschau im Landkreis Havelland, also in direkter Nachbarschaft zu Berlin.
Ob nun hinter dem "Nein" der Verwaltung die heimliche Angst mitschwingt, Besucher von der Buga "abzuziehen" oder nur der drohende Verlust von den erwarteten 21.000 Euro Gebühren für die dann zeitweise wegfallenden 60 Parkplätze, lässt sich nicht so leicht feststellen.
Tatsächlich aber gibt es bisher zwar viele Vorschläge, aber kaum konkrete Vorhaben, dank derer auch die Innenstadt und die Neckarmeile von der Bundesgartenschau profitieren könnten, zumal die Entfernungen alle fußläufig sind.
Auch interessant
CDU-Stadtrat Thomas Aurich, der die Idee eingebracht hatte, war schon vor der Entscheidung im Wirtschaftsausschuss guter Hoffnung, dass ein dafür angefordertes Gutachten zur Statik und der Ausgleich der Einnahmeverluste über eine als "Miete" keine Hinderungsgründe darstellen werden. Das von einigen Stadträten befürchtete Verkehrschaos in der Innenstadt während der Buga, ist ein Chaos mit Ansage und belastet die Anwohner jetzt schon. Die Öffnungszeiten von 10 bis 20 Uhr sollten weniger das Problem sein.
Wie geht es nun weiter? Der Pressesprecher der Stadt, Christian Britzke, sagte, man erwarte nun, dass der Veranstalter die Vorgaben erfülle, also das Bodengutachten erstellen lässt und für den Gebührenausfall aufkomme. Danach werde man weitersehen beziehungsweise ist eine Abstimmung in einem "gemeinderätlichen Gremium" zu erwarten. Ob im Wirtschaftsausschuss oder im Gemeinderat, ist noch offen. Das kann Oberbürgermeister Harry Mergel verfügen.



