Neuer Anlauf für Schulplattform "Open Source"
Das Kultusministerium stehe in Verhandlungen mit dem Unternehmen "Dataport".

Stuttgart. (axh) Nach der gescheiterten Kooperation mit einem kommunalen IT-Unternehmen beim Aufbau der Bildungsplattform "Ella" und der aus Datenschutzgründen nicht weiterverfolgten Zusammenarbeit mit Microsoft, setzt die Landesregierung bei der Schul-Digitalisierung nun wieder auf ein Unternehmen der öffentlichen Hand. Das gab Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag bekannt.
Das Kultusministerium stehe in Verhandlungen mit dem Unternehmen "Dataport", berichtete er. Man wolle in einem Pilotprojekt überprüfen, ob sich die Lösung für einen Einsatz in den Schulen des Landes eigne. "Es geht da um eine Alternative für Microsoft 365", sagte er.
Eine Firmensprecherin bestätigte Verhandlungen. Bei dem Software-Paket dPhoenixSuite handelt es sich laut Unternehmensangaben um einen cloudbasierten Web-Arbeitsplatz "mit allen Anwendungen für die digitale Zusammenarbeit". Es bestehe ausschließlich aus Open-Source-Programme, deren Quellcode öffentlich ist, und laufe über ein deutsches Rechenzentrum. Im ersten Schritt sei der Einsatz mit Lehrkräften verschiedener Schularten geplant, sagte die Sprecherin. "Wenn das Pilotprojekt erfolgreich verläuft, kann ein schrittweises Ausrollen an alle Lehrkräfte erfolgen.
"Dataport" ist eine von sechs norddeutschen Ländern und dem IT-Kommunalverbund Schleswig-Holstein getragene Anstalt des öffentlichen Rechts. Sie versteht sich als IT-Dienstleister für die öffentliche Verwaltung. Ein Auftrag über hunderttausende Lizenzen im Südwesten wäre der erste Einsatz außerhalb der Trägerländer – ein wichtiger Meilenstein.
Die geplante Bildungsplattform des Kultusministeriums ist nach einer Reihe Fehlschlägen erheblich in Zeitverzug. Bisher stehen nur Einzelteile zur Verfügung.



