Libyen: Flüchtlings-Drehscheibe und Nährboden für Terror

Valletta (dpa) - Seit dem Sturz des libyschen Langzeitmachthabers Muammar al-Gaddafi 2011 versinkt das ölreiche Land in Bürgerkrieg und Chaos. In weiten Teilen des tief gespaltenen Landes herrscht Anarchie.

23.12.2016 UPDATE: 23.12.2016 14:46 Uhr 33 Sekunden

Valletta (dpa) - Seit dem Sturz des libyschen Langzeitmachthabers Muammar al-Gaddafi 2011 versinkt das ölreiche Land in Bürgerkrieg und Chaos. In weiten Teilen des tief gespaltenen Landes herrscht Anarchie.

Statt Sicherheitskräften kontrollieren Milizen Gebiete und auch Einrichtungen wie Flughäfen. Terrorgruppen wie der Islamische Staat (IS) sind ebenfalls in dem Land aktiv.

In Libyen konkurrieren zudem zwei Führungen in West und Ost miteinander um die Macht in dem Land. Eine von den UN unterstützte Führung in der im Westen gelegenen Hauptstadt Tripolis konnte ihre Macht bisher nur auf Teile Libyens ausdehnen. Das international anerkannte Parlament im ostlibyschen Tobruk verweigert Tripolis die Legitimierung.

Das Land ist Drehscheibe für illegale Migration über das Mittelmeer nach Europa. Weit mehr als 150 000 Menschen hatten 2016 versucht, in teils schrottreifen Booten überzusetzen. Mehr als 4100 von ihnen starben. In der ehemaligen italienischen Kolonie leben geschätzt 6,5 Millionen Menschen, darunter auch mehr als 12 Prozent Immigranten.

CIA Factbook