Hintergrund Urteil Schulleiter sexueller Missbrauch

06.08.2020 UPDATE: 06.08.2020 06:00 Uhr 43 Sekunden

> Das Urteil im Fall des ehemaligen Schulleiters sorgte – vor allem hinsichtlich seiner einschlägigen Vorstrafe – bei einigen Besuchern für Unmut. "Lächerlich wenig", kommentierte eines der heutigen Opfer die verhängte Strafe von vier Jahren und drei Monaten. Man habe sich mehr gewünscht.

"Es ist furchtbar, eine Katastrophe", sagte die Mutter eines der damaligen Opfers. Sie selbst war im Prozess 1997 als Nebenklägerin aufgetreten. Als sie gesehen hatte, dass der heute 46-Jährige wieder vor Gericht steht, hatte sie ihrem Sohn davon erzählt. Er war nicht überrascht, dass der Mann wieder straffällig wird: "Ich habe es gewusst", sagt er heute.

Bereits damals sei die Mutter enttäuscht von dem Urteil gewesen. Die zweijährige Haftstrafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. "Wir waren uns sicher, dass er eingesperrt wird", erklärte die Frau im Rückblick.

Als der heute 46-Jährige 1997 verurteilt wurde, gehörte zu seinen Bewährungsauflagen, nicht mehr mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten und ebenfalls keine weisungsbefugte Position für Menschen einzunehmen, die das tun. Dass er trotzdem noch während der Bewährungszeit ein Institut gründen konnte, das mit Jugendlichen arbeitet, ist für sie nicht nachvollziehbar. (jola)