Hintergrund Schloss Hochhausen

07.09.2020 UPDATE: 07.09.2020 19:17 Uhr 1 Minute, 5 Sekunden

Schloss Hochhausen

Von Norbert Hommrichhausen

Vermutlich stand bereits im 13. Jahrhundert, mit der ersten Nennung eines Ortsadligen namens Volknand von Hochhausen im Jahr 1228, ein Vorgängerbau an der Stelle des Schlosses Hochhausen. Das wohl älteste noch heute erhaltene Bauelement ist das gartenseitige Rundbogenfries, das auf das 15. Jahrhundert verweist. Erstmals wird ein Schloss in Hochhausen im Jahr 1449 in einer Urkunde der Familie Horneck von Hornberg zu Hochhausen schriftlich erwähnt, die spätestens im 14. Jahrhundert den Ort als Lehen vom Kloster Weißenburg erhalten hatte.

Um 1750 übernahmen die Herren von Helmstatt das Schloss. Sie waren ein altes Kraichgauer Adelsgeschlecht, das vom Ende des 14. und bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts zahlreiche Domherren und drei Bischöfe in Speyer sowie Anfang des 15. Jahrhunderts den Erzbischof von Trier stellte. Seit den 1950er-Jahren wird das Schloss von der Familie von Helmstatt als Gästehaus geführt.

Die zweistöckige Dreiflügelanlage umfasst eine Fläche von etwa 40 mal 30 Metern, der Ehrenhof öffnet sich zum Neckar hin. Der Gesamteindruck des Schlossbaus wird durch die Umbauten von 1752 in einem zurückhaltenden Barockstil bestimmt, insbesondere durch die regelmäßige Fensterabfolge mit einheitlich gestalteten Stichbogenfenstern. Stellenweise sind noch vorbarocke Bauelemente zu finden, wie etwa der nach Norden weisende zweistöckige Eckerker. Von der mittelalterlichen Burg ist gartenseitig ein Rundbogenfries erhalten geblieben. An dieser Gebäudeseite spiegelt sich der ursprüngliche Wehrcharakter auch in der Mauerstärke wider, die hier bis zu zwei Meter beträgt. Auch der unregelmäßige Grundriss zeugt vom mittelalterlichen Ursprung des Gebäudes.

Durch das Hauptportal im Ehrenhof betritt man das 1895 erbaute Vestibül, das sich über beide Stockwerke erstreckt. Ein breiter Treppenaufgang führt von hier aus zu einer auf drei Seiten umlaufenden Galerie im Obergeschoss, an die sich die Gänge und Zimmer der Beletage anschließen. Die Räume des Schlosses sind weitgehend modernisiert.