Hintergrund Radverkehr Neckargemünd

22.11.2021 UPDATE: 22.11.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 21 Sekunden

43 von 67 Maßnahmen des Radverkehrskonzepts erledigt

Wie steht es um den Radverkehr in der Stadt? Vor der Entscheidung über den Wegfall von Parkplätzen zugunsten des Radverkehrs in der Wiesenbacher Straße und der Bahnhofstraße blickte der Gemeinderat in öffentlicher Sitzung auf den Stand bei der Umsetzung des Radverkehrskonzepts. Die Liste mit insgesamt 67 Maßnahmen ist inzwischen fast durchweg grün. 43 Punkte gelten als erledigt.

So wurden beispielsweise Schlaglöcher behoben, Fahrbahnoberflächen verbessert, Fahrradrampen gebaut, Markierungen verbessert und Schilder geändert beziehungsweise ergänzt. 14 Maßnahmen sind "in Bearbeitung" – so etwa die Verbesserung des Neckartalradwegs sowie die erwähnten Radwege in der Bahnhofstraße und der Wiesenbacher Straße. Hier und bei vielen anderen Maßnahmen wie zum Beispiel bei der Verbesserung des Radwegs zwischen Kleingemünd und Ziegelhausen ist die Stadt nicht zuständig, sondern auf übergeordnete Behörden angewiesen. Sieben Maßnahmen sind noch nicht angepackt worden.

"Wir stehen gut da mit dem, was wir bereits umgesetzt haben", zeigte sich Bürgermeister Frank Volk zufrieden. Nur wenige Maßnahmen seien nicht umsetzbar gewesen. Als Beispiel nannte Volk die Julius-Menzer-Straße, für die im Bereich der starken Steigung ein einseitiger Schutzstreifen angeregt wird. Die Verkehrskommission habe diesen abgelehnt, weil die Fahrbahn zu schmal sei. Abgelehnt hat das Landratsamt auch eine Verbesserung der unübersichtlichen Einmündung der Straße "Am Mühlwald" in die Dilsberger Straße im Ortsteil Rainbach. Hier wurde keine besondere Gefährdung gesehen. "Wir haben nicht überall eine Handhabe", betonte Volk. "Irgendwann werden wir aber noch einmal aktiv, weil sich auch Meinungen in Behörden mal ändern können und Maßnahmen doch umsetzbar sind."

Konkret arbeite die Stadt derzeit an einer Verbesserung des Neckartalradwegs zwischen Neckarsteinach und dem Neckarhäuser Hof. Hier müssen Radler rund 300 Meter auf die Kreisstraße ausweichen und neben Autos mit Tempo 100 fahren, weil ein Teilstück fehlt. Viele Radler würden hier nicht mehr auf den Radweg zurückkehren, sondern auf der Kreisstraße bleiben. "Die Radfahrer bleiben auch auf der Kreisstraße, weil der Radweg in einem desolaten Zustand ist", ergänzte Petra Groesser (Grüne). Vorgeschlagen habe man deshalb einen Radfahrstreifen auf der talseitigen Spur mit Schutzbarriere zum Autoverkehr. Der Gemeinderat nahm es zur Kenntnis.