Hintergrund Mauer I

11.03.2019 UPDATE: 11.03.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 28 Sekunden

Das sagen die Räte

Wie wird Mauer in Zukunft aussehen? Wird der idyllisch gelegene, einst von Landwirtschaft geprägte Ort in 10 bis 20 Jahren etwa mit Häusern und Straßen zugepflastert sein? Die Befürchtungen vieler Gemeinderäte gehen in diese Richtung, wie die Diskussion offenlegte (siehe weitere Artikel). Streitpunkt war insbesondere das Gewann "Wehracker", eine Vorrangfläche für Hochwasserschutz liegt.

Rainer Drös (CDU): "Wir sollten keine Auen zubauen - die werden bei Starkregen oder Hochwasser als Retentionsflächen dringend gebraucht!"

Leonhard Schmitt (CDU): "Die Extremhochwasser nehmen zu und es besteht dort die Gefahr der Überflutung, diese Fläche muss erhalten bleiben."

Klaus-Henning Kluge (SPD) bezog sich auch auf die "Vordere Brechklinge": Es könne zwar kein grenzenloses Wachstum im Ort geben, doch die Gemeinde dürfe nicht stehen bleiben: "Wo ist das ein Landschaftsschutzgebiet? Es ist nur ein Acker!"

Rainer Drös (CDU) appellierte, sachlich zu bleiben: "Der große Naturschutzfrevel im Land ist der Flächenverbrauch, wir sind keine Zukunftsverhinderer, aber irgendwann ist‘s mal gut!"

Bürgermeister John Ehret: "Die Ausweisung von Flächen heißt noch lange nicht, dass dort gebaut wird, das muss jeweils der Gemeinderat erst beschließen!" Der Rathauschef zeigte sich in der Diskussion in der Sitzung des Gemeinderates kämpferisch: "Wir haben keine großen Gewerbesteuereinnahmen, die Finanzquelle einer Gemeinde sind Gewerbe und Einwohner!"

Guido Dick (SPD) blickte auf zurückliegende Investitionen und meinte: "Es geht nicht darum, dass wir Geld brauchen, wir müssen für die nächsten Generationen planen!"

Dominik Sommer (CDU): "Das kann aber nicht die Lösung sein, man kann doch nicht ständig Neubaugebiete planen!"

Claus Trunk (Unabhängig für Mauer): Seine Fraktion wolle sich den Möglichkeiten für eine aufstrebende Entwicklung zukünftiger Generationen nicht verschließen, wie er sagte.

Meric Yildiz-Islak (SPD) fände es unverantwortlich, wenn die Gemeinde die Tür für die kommende Generationen nicht offenhalten würde, wenn es notwendig wird.

Heike Kramer (CDU) zweifelte: "Für mich ging die Entwicklung für das Neubaugebiet Am Karlsbrunnen jedenfalls sehr schnell. Wenn dieses Tempo bei den zusätzlichen neuen Wohnbauflächen so weitergehen würde, wäre mir die Zeit viel zu kurz!"

Gabriele Fleig (Grüne Vielfalt für Mauer) regte an, auch den Leerstand an Wohnungen in der Gemeinde zu prüfen und fragte in der Diskussion zum Thema: "Ist das der Ausverkauf für unser schönes Mauer?" (tri)