Hintergrund Krebspräventionszentrum Heidelberg

03.02.2021 UPDATE: 03.02.2021 06:00 Uhr 47 Sekunden

Zentrum für Krebsprävention startet 2021

Den Krebs besiegen, bevor er entsteht: Das ist der Antrieb für den Aufbau eines Nationalen Krebspräventionszentrums in Heidelberg. Den Beschluss dazu fassten das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und die Deutsche Krebshilfe im September 2019. Wie DKFZ-Chef Prof. Michael Baumann jetzt bekanntgab, soll das Zentrum noch in diesem Jahr mit einer Ambulanz in angemieteten Räumen starten, ehe der Bau des großen Forschungszentrums direkt neben dem DKFZ-Gebäude im Neuenheimer Feld beginnt. Mit dessen Fertigstellung rechnet Baumann Mitte der 20er Jahre.

In diesem Zentrum wird es um Grundlagenforschung genauso gehen wie um die Information von Bürgern. Geplant sind etwa ein Bewegungs- sowie ein Ernährungslabor, die Ausbildung von Präventionsexperten und die Vernetzung mit Partnereinrichtungen wie öffentlichen Gesundheitsdiensten oder Kitas. Derzeit, so Baumann, verhandle man über Außenstellen des Präventionszentrums in ganz Deutschland.

Der DKFZ-Vorstandsvorsitzende findet die Präventionsforschung "weltweit unterrepräsentiert". Dabei wisse man, dass 50 bis 75 Prozent aller Krebstodesfälle durch Prävention und Früherkennung vermeidbar seien. Tabakkonsum etwa bedingt in Deutschland 19,3 Prozent aller Krebsfälle, 7,8 Prozent sind ungesunder Ernährung, 6,9 Prozent dem Übergewicht geschuldet. Sie sind oft Auslöser chronischer Entzündungen, die zu Krebs führen können. Auch Infektionen und deren Vermeidung durch eine vorsorgliche Impfung wie etwa beim Gebärmutterhalskrebs stehen im Fokus.