Hintergrund -  Diskussion Kita-Neubau Bammental

28.08.2019 UPDATE: 28.08.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 1 Sekunde

Diskussion um Kita-Neubau erregte erneut die Gemüter

Wieder hat der Neubau der Kindertagesstätte im Sportzentrum im Gemeinderat hohe Wellen geschlagen. Vor allem über die erneute Wende beim Dach wurde hitzig diskutiert.

> Elisabeth Hanne (UWB) erinnerte daran, dass der Gemeinderat selbst das Aufzeigen von Einsparchancen gefordert habe. Wenn nun rund 0,7 Millionen Euro zwischen zwei Dachmodellen stehen und beide den Zweck erfüllen, sei für Hanne klar, wofür sie und ihre Fraktion stimmen.

> Friedbert Ohlheiser (CDU/BV) erkundigte sich nach dem Standort für die Heizzentrale. Irgendwo zwischen der Kita und dem neuen Vereinsheim, lautete die Antwort von Bauamtsleiter Oliver Busch.

> Anette Rehfuss (Grüne) war wichtig, die Kosten für das Gebäude im Blick zu behalten. Als Gebäude der Zukunft für Kinder sah sie jedoch eine mögliche Verkleinerung der Räume kritisch.

> Sara Murswieck (Grüne) sah das Bauvolumen als einzigen Punkt, bei dem die späteren Nutzer einen Unterschied merken. Sie fände es schade, wenn an diesem Punkt gespart werde. "Dach, Keller und Heizung sind den Kindern egal."

> Albrecht Schütte (CDU/BV) unterstellte den Planern so lange neue Fragen aufzuwerfen, bis bei der Abstimmung die Dachform herauskommt, die man haben möchte. Er mahnte erneut das Fehlen eines neuen Erbpachtvertrags mit dem FC Victoria an und rechnete vor, dass die geplanten sechs Gruppen "sehr sehr knapp sind" und der Bedarf höher liege. Kritisch sah er zudem die plötzliche Wende hin zu einem Extra-Gebäude für die Heizzentrale und weg von einem Keller. Zudem schätzte er das Einsparpotenzial der diskutierten Lösung auf eher 0,2 statt 0,7 Millionen Euro ein.

> Clemens Deibert (UWB) stellte infrage, wie man "aus purem Geschmack oder welchen Gründen auch immer" rund 0,7 Millionen Euro Mehrausgaben für ein Satteldach verantworten solle. Auch wenn die jüngste Entscheidung pro Satteldach keine sechs Monate her sei, sei es rechtlich kein Problem neu zu entscheiden. "Wir stimmen ja nicht aus Jux und Dollerei neu ab, es hat sich ja Gravierendes geändert."

> Rainer Stetzelberger (CDU/BV) war nicht einverstanden damit, dass die Entscheidung für ein Satteldach wieder neu diskutiert wurde. Er schlug vor, neben der Heizzentrale und Technik auch die Lüftung im Nebengebäude unterzubringen. Wenn ein Flachdach kommt, dann "werden sich die Leute mit dem Gebäude rumschlagen. Die Lebensdauer ist einfach nicht die gleiche wie bei einem Satteldach", betonte der Dachdeckermeister erneut.

> Rüdiger Heigl (SPD) betonte, dass man für die Einsparungen über 0,7 Millionen Euro ein Flachdach lange warten und reinigen könne. Zudem erkundigte er sich (erfolglos) nach den Kosten für den möglichen Ausbau von sechs auf acht Kindergruppen in einem zweiten Bauabschnitt.

> Ulf Höppner (Grüne) erinnerte daran, dass der Gemeinderat immer wieder Entscheidungen überdacht habe, weil sich Kosten geändert haben. "Das sollten wir weiterhin so halten, das ist sinnvoll".

> Franz Buscholl (Pro Bammental) wollte wissen, was die Gemeinde plane, wenn die SRH als Betreiber der Kita noch abspringt. "Die säßen nicht jede Sitzung hier, wenn sie nicht wirklich Interesse hätten", antwortete Bürgermeister Holger Karl.

> Andrea Frank (SPD) wertete die Möglichkeit eines kellerlosen Gebäudes als neue Erkenntnis. Obwohl sie eigentlich für ein Satteldach war, sah sie aufgrund der Kostendifferenz das Flachdach nun als einzige Möglichkeit. (bmi)