Hintergrund - Brauereien erhalten finanzielle Unterstützung

31.03.2020 UPDATE: 31.03.2020 06:00 Uhr 57 Sekunden

Staat stundet Biersteuer

Der Staat greift den von der Corona-Krise getroffenen deutschen Brauereien unter die Arme: Bund und Länder verständigten sich nach Angaben des Deutschen Brauer-Bunds (DBB) vom Dienstag auf eine bundesweite Stundung der Biersteuer. Die Branche fürchtet eine Insolvenzwelle wegen geschlossener Gaststätten und abgesagte Veranstaltungen, die sich massiv auf den Getränkeabsatz auswirken. Sorgen bereiteten den Brauern überdies ein drohender Engpass beim Leergut.

Mit der Stundung der Biersteuer kommen Bund und Ländern den strauchelnden Brauereien entgegen. Der Brauer-Bund hatte sich zuvor nach ersten positiven Signalen aus einzelnen Bundesländern für eine deutschlandweit einheitliche Regelung eingesetzt, wie Hauptgeschäftsführer Holger Eichele am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP mitteilte. Das Bundesfinanzministerium und der deutsche Zoll hätten diese dann ermöglicht.

Schätzungen zufolge beläuft sich die vorübergehende Entlastungen für die Brauereien auf 650 Millionen Euro. "Das ist ein wichtiges Signal für die Brauwirtschaft, auch wenn ich betonen muss, dass es sich um eine Stundung der Steuer handelt, nicht um Zuschüsse oder Staatshilfen", erklärte Eichele.

Die Angst vor einer Pleitewelle unter den Bier-Produzenten dürfte dies jedoch bestenfalls lindern. "Wir befürchten, dass in den kommenden Wochen eine Vielzahl von Gaststätten und Brauereien wird aufgeben müssen", erklärte der Verbandsgeschäftsführer. Viele der bundesweit rund 1500 Bierhersteller seien durch die anhaltende Schließung von Restaurants und Bars in ihrer Existenz gefährdet. Zudem drohe ein Engpass bei der Versorgung der Produzenten mit Leergut. Viele der mittelständisch geprägten Brauereien erzielen demnach einen Großteil ihres Umsatzes über die regionale Gastronomie. (AFP) 

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