Hintergrund Betriebshof Bergheim

08.03.2021 UPDATE: 08.03.2021 06:00 Uhr 59 Sekunden

> Warum Bergheim? Der RNV-Betriebshof soll am bisherigen Standort in Bergheim bleiben und umgebaut werden. Das hat der Gemeinderat im Oktober 2019 beschlossen, nachdem sich beim Bürgerentscheid im Juli desselben Jahres eine Mehrheit gegen den Neubau auf dem Großen Ochsenkopf ausgesprochen hatte – allerdings wurde das Quorum verfehlt, um die Abstimmung bindend für den Gemeinderat zu machen.

> Was ist zu beachten? Das Stadtparlament beschloss ebenfalls, Ziele des "Zukunftskonzeptes Bergheim", das eigentlich nach dem Umzug des Betriebshofs umgesetzt werden sollte, in die neuen Planungen zu integrieren: die Entstehung von bezahlbarem Wohnraum, die Entwicklung von Grünflächen und die Berücksichtigung des Kultur- und Kreativwirtschaftszentrums Dezernat 16.

> Warum weitere Abstellflächen? Für die Bauzeit am alten Betriebshof-Standort – und auch für die Zeit danach – werden zusätzliche Abstellanlagen für Straßenbahnen benötigt. Das "Zielkonzept 2030-2040" der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) geht von einem Bedarf von 50 Bahnen (heute 38) und 57 Bussen (heute 48) aus, wenn etwa Patrick-Henry-Village angebunden ist und es Straßenbahnen ins Neuenheimer Feld und nach Schwetzingen gibt. Im "neuen" Betriebshof in Bergheim wird so viel Platz jedoch nicht sein.

> Wo sollen die Abstellflächen hin? Für die Bahnen schlägt die RNV zwei mögliche Standorte vor: an der Haltestelle "Berufsschule" in Wieblingen (vier Gleise für 20 Bahnen) und an der Haltestelle "Rohrbach Süd" (sechs Gleise für 18 Bahnen). Diesen Standort favorisiert die Verwaltung: Laut Beschlussvorlage ist er billiger (Rohrbach: 13 Millionen Euro, Wieblingen: 20 Millionen zuzüglich weiterer Kosten für Grundstücksankäufe), es entstehen weniger Leerkilometer für Fahrten von den Abstellanlagen zur jeweiligen Starthaltestelle und wieder zurück – und: Die Ökobilanz fällt besser aus. ste