Geburtsstunde des Live-TV

17.07.2019 UPDATE: 19.07.2019 06:00 Uhr 36 Sekunden

Geburtsstunde des Live-TV

Ein Menschheitstraum als Reifeprüfung des Fernsehens: Die Mondlandung im Juli 1969 war das erste große Live-Erlebnis mit bewegten Bildern. Die Direktübertragung war zugleich das wohl teuerste TV-Event aller Zeiten. Die Nasa hatte sich die Realisation zwei Milliarden Dollar kosten lassen. Danach waren TV-Geräte aus Haushalten nicht mehr wegzudenken, sie wurden zum Massenmedium.

Es sind auch heute noch beeindruckende Zahlen: 600 Millionen Zuschauer in 49 Ländern verfolgten die ersten Schritte der Astronauten in 384.000 Kilometern Entfernung - etwa ein Fünftel der Weltbevölkerung. In Deutschland reisten 24 Millionen Zuschauer vor ihren Bildschirmen mit ins All. Wer kein TV-Gerät hatte, ging zu Nachbarn. Und ARD und ZDF erreichten eine unglaubliche Einschaltquote von 72 Prozent - mitten in der Nacht!

Bereits 1967 hatte Vizekanzler Willy Brandt (SPD) symbolisch einen roten Knopf gedrückt und den Startschuss für das Farbfernsehen in Deutschland gegeben. Zu spät für die Mondlandung und die aufwendige Übertragung: In Farbe waren nur die Bilder von der Bodenkontrolle und die Studioeinspielungen der Sender.