Unfassbares wird hier fassbar gemacht
Kinder der Schillerschule haben den Lehrpfad mitgestaltet

Von Sabine Hebbelmann
Walldorf. Mit dem "Guten Morgen Lied" begrüßten die Viertklässler der Schillerschule die Gäste beim Waldklassenzimmer in Walldorf. Auf dem Stundenplan stand an diesem Vormittag ein besonderes Thema: die Einweihung eines in Zusammenarbeit mit dem Heidelberger Haus der Astronomie gestalteten Planetenweges. Entlang des Lehrpfades sind als Modell des Sonnensystems die Planeten durch bemalte Holzkugeln im Maßstab eins zu einer Milliarde dargestellt.

Wie klein doch dagegen die Erde ist. Foto: Sabine Hebbelmann
"Wir haben die Erde, die Venus und auch noch den Saturn angemalt", berichtete Malte für die Klasse 4d. Besonders bei der Erde, die etwa die Größe einer Murmel hat, sei es schwierig gewesen, die Farbtupfer unterzubringen.
Im Wald haben sie außerdem Zweige gesammelt und daraus gemeinsam mit dem städtischen Forst eine große Kugel geformt. Wie Strahlen schauen die Äste daraus hervor: die Sonne.

Die große Kugel mit Strahlen aus Ästen symbolisiert die Sonne. Foto: Sabine Hebbelmann
"Es gibt da draußen etwas, das unfassbar groß und weit ist", sagte Bürgermeisterin Christiane Staab und ergänzte: Der Planetenweg sei der Versuch, das Unfassbare anfassbar zu machen.
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Initiatorin Natalie Fischer vom Haus der Astronomie erzählte, wie der Walldorfer Kunstpreis sie auf die Idee gebracht hatte und wie sich bei dem Projekt - ähnlich der Entstehung eines Sterns - immer mehr "Teilchen" in Form von Mitstreitern zusammengefunden hätten.
Sie berichtete, dass sich beim gewählten Maßstab der äußerste Planet Neptun eigentlich in knapp 4,5 Kilometer Abstand zur Sonne befinden würde. Diese Strecke hätte die "Leere des Planetensystems" anschaulich gemacht, erschien aber dann doch zu weit und so wurde der Planetenweg auf 300 Meter verkürzt.
"Die Schillerschule ist am häufigsten bei uns im Haus der Astronomie zu Besuch, daher haben wir noch was im Gepäck …", machte sie es spannend und gab das Wort an den Leiter des Hauses der Astronomie, Markus Pössel, weiter. Mehr als 30 Partnerschulen habe das Haus der Astronomie, aber das seien alles weiterführende Schulen, sagte der Astrophysiker. Nun freute er sich, dass er die Schillerschule als erste Grundschule im Partnerschulnetzwerk des Hauses der Astronomie begrüßen konnte.