Müsli aus dem Glasbehälter, daneben gibt es Nüsse: Im Walldorfer Unverpacktladen kann die Ware in eigene Behälter gefüllt und gekauft werden. Foto: RNZ
Von Meike Roßmanith und Kerstin Roßmanith, Klasse 9a, Gymnasium Walldorf
Walldorf. Wer im Sommer picknickt, dem fällt auf, wie viel Müll dabei entsteht. Da stellt sich die Frage, ob das nicht anders geht? Im Jahr 2018 gab es in Deutschland 535 Kilogramm Haushaltsmüll pro Kopf, damit liegt Deutschland über dem europäischen Durchschnitt. Viel Müll entsteht beim Einkaufen. Herkömmliche Lebensmittel sind oft mehrmals verpackt. Wenn man in Unverpackt-Läden einkaufen geht, entsteht fast gar kein Müll.
>>>Dieser Artikel entstand im Rahmen des Projektes "Schüler machen Zeitung"<<<
Die Ware kommt zwar verpackt beim Laden an, allerdings ist sie meist in großen Mengen in Pappe verpackt oder die Händler nehmen die Verpackung zurück. Damit alles nicht so kühl wirkt, sind die Waren in den Läden in Glasgefäßen aufbewahrt.
Seit November gibt es auch den ersten Unverpackt-Laden in Walldorf. Wenn man das Geschäft betritt, wirkt alles sehr hygienisch und ordentlich, somit entsteht ein schönes Raumklima. Dort gibt es alle möglichen Lebensmittel, wie zum Beispiel Müsli oder Mehl, aber auch Reinigungsprodukte und Kosmetik.
Wenn man gefunden hat, was man braucht, füllt man die Ware in das Gefäß. Es gibt auch Produkte, die in einem Mehrwegbehälter verkauft werden, wie zum Beispiel Milch, oder man kauft die Produkte ohne Behälter, wie zum Beispiel festes Shampoo. Wer dort einkaufen geht, findet meist alles, was gesucht wird. Die Milch war nicht teurer als die Bio-Milch aus dem Supermarkt und das Gewürz war sogar günstiger. An der Kasse wird das Eigengewicht der mitgebrachten Gefäße abgezogen, sodass man nur das Produkt bezahlt. Dieses Konzept ist gut für alle, die etwas am globalen Müllproblem ändern wollen, ohne dafür auf etwas zu verzichten oder großen Aufwand zu betreiben.
Der Verband der Unverpackt-Läden fördert die gegenseitige Unterstützung der Läden und die Erforschung der nachhaltigen Verpackungsmethoden. Außerdem machen sie bewusst auf Umweltprobleme aufmerksam. Unverpackt einzukaufen hat allerdings noch weitere Vorteile. Es ist möglich, genaue Mengen zu kaufen, man bezahlt nur für das, was man wirklich braucht und es werden weniger Lebensmittel verschwendet.
Zudem kann man seinen eigenen ökologischen Fußabdruck reduzieren und man geht bewusster einkaufen. Das Feedback der Kunden fiel positiv aus, da sich viele gefreut haben, endlich auch einen Unverpackt-Laden in Walldorf zu haben.