Schatthausen. (RNZ) Am Mittwochnachmittag ist es am Gänsäcker-Graben und am Gauangelbach in Schatthausen zu einer Gewässerverunreinigung gekommen. Die Feuerwehr-Abteilungen aus Schatthausen und Wiesloch waren ab 14.15 Uhr circa drei Stunden lang mit insgesamt sechs Fahrzeugen im Einsatz, um eine Ausbreitung der Verunreinigung so weit als möglich zu verhindern, wie von der Feuerwehr zu erfahren war.
Wie die Stadt Wiesloch gestern mitteilte, ging am Mittwoch gegen 13 Uhr bei der Stadtverwaltung der Anruf eines besorgten Schatthausener Bürgers ein, der von Schaumbildung und Braunfärbung des Gauangelbachs und üblem Geruch aus dem Gewässer berichtete. Die zuständige Stelle im Rathaus sei dem Hinweis umgehend nachgegangen. In Schatthausen habe man dann feststellen müssen, dass sich eine übel riechende Brühe aus dem verdolten Gänsäcker-Graben in den Gauangelbach ergoss. Im Bereich des Gänsäcker-Grabens habe man eine Wasserprobe sichergestellt, die nun im Labor des AHW in Wiesloch untersucht werde.
Die Stadtverwaltung alarmierte auch das Wasserrechtsamt des Rhein-Neckar-Kreises, dessen Vertreter ebenfalls vor Ort waren. Auf Anfrage der RNZ gab ein Sprecher des Wasserrechtsamts Heidelberg gestern an, dass eine Mischung aus Gülle, Silage, Gärsubstrat und anderen Stoffen in den Gänsbach geraten sei. Das Gemisch stammte dem Behördenvertreter zufolge von der Biogasanlage eines landwirtschaftlichen Betriebs: Beim Abpumpen eines Behälters sei das Güllegemisch wegen einer losen Manschette aus dem Schlauch ausgetreten und über eine für sauberes Niederschlagswasser gedachte Leitung in den Bach geflossen. Da der undichte Schlauch über mehrere Stunden nicht bemerkt worden sei, schätzt das Wasserrechtsamt, dass durchaus einige hundert Liter ausgetreten sein können, genau könne das aber nicht beziffert werden. Zwar sei ein Teil des Güllegemischs in Gänsbach und Gauangelbach geflossen, doch hätten die Feuerwehren zügig und richtig reagiert, das übrige Güllegemisch abgepumpt oder in die Kanalisation gelenkt.
Am Tag darauf sah "der Bach wieder in Ordnung" aus, teilte der Vertreter des Wasserrechtsamts gestern mit: "Das Wasser ist wieder klar." Kurzzeitig aber waren, wie im Labor festgestellt wurde, die Werte unter anderem von Phosphor und Stickstoff (Nitrat) hoch, "entsprechend dem Zulauf einer Kläranlage".
Wie die Stadt Wiesloch gestern mitteilte, hat die Verwaltung im Nachgang auch die Angelvereine in Baiertal und Schatthausen informiert und ihre Mitglieder gebeten, den Gauangelbach abzulaufen, um nach eventuell toten Fischen oder anderen Lebewesen in und am Gewässer zu suchen. Sogar in Wiesloch sei die Verschmutzung und Geruchsbelästigung deutlich wahrgenommen worden, wie Alfred Grieb vom Angelverein Kurpfalz besorgt der Stadt berichtete. Der Verein wollte ebenfalls den von ihm gepachteten Bereich am Leimbach abgehen und eventuelle Schäden dokumentieren.
Von dieser Überprüfung der Gewässerstrecken und vom tatsächlichen Umfang des Schadens lagen der Stadtverwaltung gestern ihren Angaben zufolge noch keine abschließenden Ergebnisse vor. Allerdings seien in Höhe Baiertals vereinzelt tote Fische im Gewässer gefunden worden, so die Stadt. Das Wasserrechtsamt befasst sich als zuständige Behörde im Benehmen mit der Umweltpolizei weiter mit dem Vorfall.
Update: Donnerstag, 19. Dezember 2019, 17.33 Uhr
Schatthausen. (pol/mün) Im Bereich des Wasserschlosses in Schatthausen wurde am Mittwoch eine Verunreinigung des Gänsbaches entdeckt. Bürger hatten die Polizei gerufen, als die Film auf der Wasseroberfläche entdeckten, heißt es in der Mitteilung.
Vor Ort waren Feuerwehr, ein Vertreter der Abteilung Umwelt der Stadtverwaltung Wiesloch und das Wasserrechtsamt des Landratsamtes im Einsatz.
Bei der Flüssigkeit handelte es sich ersten Erkenntnissen zufolge vermutlich um Gülle, zur weiteren Abklärung wurde eine Wasserprobe entnommen.
Die weiteren Ermittlungen der Abteilung Gewerbe und Umwelt des Polizeipräsidiums Mannheim dauern noch an.
Die Feuerwehr-Abteilungen Schatthausens und Wieslochs waren am Mittwoch bei Schatthausen wegen einer Gewässerverunreinigung im Einsatz. Foto: Marco Friedrich