Die vierjährige Stella leidet an einem seltenen Gendefekt. Foto: privat
Rauenberg. (rö) Die große Registrierungsaktion "Gemeinsam für Stella" war ein überwältigender Erfolg. Am Sonntag haben sich in der Kulturhalle in Rauenberg insgesamt 1925 Menschen neu als Stammzellspender bei der DKMS (ehemals Deutsche Knochenmarkspenderdatei) registrieren lassen.
Registrierungsaktion für Stella - Die Fotogalerie"Heute haben wir bewiesen, dass in Rauenberg ein großes Gemeinschaftsgefühl vorhanden ist", sagte Sandra Elzer, Leiterin des Kinderhauses Märzwiesen und Initiatorin der Aktion. Dezernent Hans Werner sprach als offizieller Vertreter des Rhein-Neckar-Kreises von einem "schönen Zeichen für die Solidarität in unserer Gesellschaft".
Das Schicksal der vierjährigen Stella aus Rauenberg hatte viele Menschen zur Unterstützung motiviert: Stella leidet an einem seltenen, lebensbedrohlichen Gendefekt. Die Krankheit namens Hämophagozytische Lymphohistiozytose (HLH) sorgt dafür, dass Stellas Immunsystem ihren eigenen Körper zerstört. Ihre einzige Überlebenschance ist eine Stammzellspende. Seit Bekanntwerden der Diagnose läuft die Suche nach einem genetischen Zwilling in den Spenderdateien, bislang wurde dieser allerdings leider noch nicht gefunden.
Yvonne Renz von der DKMS freute sich ebenfalls über die große Resonanz: "Es ist jeder Platz besetzt, alle sind super motiviert und wollen helfen." Auch wenn der Anlass mit Stellas Krankheit ein trauriger sei, "ist es schön zu sehen, dass so viele Menschen zusammenstehen". Bei der DKMS sind 7,7 Millionen mögliche Stammzellspender registriert, die schon über 67.000 Menschen die Chance auf ein zweites Leben ermöglicht haben. Auch mit der Aktion in Rauenberg wird laut Yvonne Renz "für irgendjemanden auf jeden Fall" der passende Spender gefunden - vielleicht für Stella, vielleicht aber auch für jemand anderen.
Mit im Boot war der Rhein-Neckar-Kreis, bei dem Stellas Mutter beschäftigt ist. Im Landratsamt wurde bereits am Freitag eine eigene Registrierungsaktion durchgeführt, an der sich 308 Mitarbeiter des Kreises und der AVR beteiligten. Zudem haben die GRN-Kliniken in Sinsheim, Weinheim und Schwetzingen ebenfalls Aktionen durchgeführt, bei denen sich 162 Mitarbeiter registrieren ließen. Die Klinik in Eberbach wird noch eine Aktion folgen lassen.
110 ehrenamtliche Helfer waren den ganzen Tag über im Einsatz, Rotes Kreuz und Feuerwehr halfen mit, wer wollte, konnte auch seinen finanziellen Beitrag leisten. Die DKMS ist als gemeinnützige Gesellschaft auf Spenden angewiesen, kostet doch jede Registrierung die Organisation 35 Euro. Schon vorab waren rund 25.000 Euro an Spenden eingegangen.
Dazu kamen am Sonntag noch mehrere größere Spendenübergaben, unter anderem vom Team des Rauenberger Rewe-Markts, wo eine Tombola mit vielen Gewinnen durchgeführt worden war, von der Gemeinwohlstiftung Rauenberg, von den Freien Wählern sowie von der katholischen und der evangelischen Kirchengemeinde, die beim gemeinsamen ökumenischen Gottesdienst vor ihrem Neujahrsempfang für die Aktion gesammelt hatten.