Der Freiburger Erzbischof kehrte nach St. Leon-Rot zurück
Stephan Burger kehrte zum Festgottesdienst für den Kirchenchor Rot (125. Jubiläum) an seine alte Wirkungsstätte zurück

St. Leon-Rot. (kus) Es war ein glanzvoller Abschluss des Jubiläumsjahres. Der Cäcilienchor St. Mauritius Rot, vor 125 Jahren gegründet, hatte zum Festgottesdienst eingeladen. Viele Gläubige, darunter manche Besucher aus der Region, waren gekommen, denn ein Pontifikalamt war angekündigt. Unter den Orgelklängen der Toccata in c-moll des Komponisten Léon Boëllmann, von Herbert Menrath aus Bruchsal brillant gespielt, zog Erzbischof Stephan Burger segnend, von einer großen Ministrantenschar begleitet, in die Kirche ein.
Der Erzbischof war elf Jahre lang Pfarrer in Rot, Präses, Förderer und Gönner des Chors, unter dessen Regie auch im Jahre 2000 die Innenrenovation der Pfarrkirche St. Mauritius erfolgte. Pfarrer Manfred Woschek, Leiter der Seelsorgeeinheit Walldorf-St. Leon-Rot, der in Konzelebration die Messe mitfeierte, begrüßte den hohen Gast an seiner alten Wirkungsstätte.
Mit der Darbietung der Messe in G-Dur von Carl Maria von Weber für gemischten Chor, Soli, Orchester und Orgel, auch "Jubelmesse" genannt, machte sich der Chor das schönste Geburtstagsgeschenk.
Das Meisterwerk, aus Anlass der goldenen Hochzeit des sächsischen Königspaars im Jahr 1818 komponiert, trägt seinen Untertitel zu Recht. Die jubilierenden und frohlockenden Sequenzen, insbesondere im mächtigen Credo, im schwungvollen Gloria und im feierlichen Sanctus, brachte der Cäcilienchor mit seinem Projektchor im Zusammenwirken mit dem Orchester an St. Mauritius, dem "Collegium Musicum" aus Ludwigshafen und dem versierten Organisten Herbert Menrath unter der bewährten Leitung von Musikdirektor Klaus Siefert in seiner vollen Klangfülle eindrucksvoll zu Gehör.
Die Solisten Josefa Kreimes (Sopran), Regina Grönegreß (Alt), Udo Müller (Tenor) und Walter Henzel (Bass) gaben dem Werk mit ihren exzellent vorgetragenen Soli, den Duetten und im Zusammenwirken mit Chor, Orchester und dem einfühlsamen Orgelspiel eine besondere Note. Die Wiedergabe der Orchestermesse war eine Glanzleistung, auf die der mehrfach ausgezeichnete Cäcilienchor stolz sein darf.
Die beeindruckende Darbietung des mächtigsten Chors "Die Himmel erzählen die Ehre Gottes" aus dem Oratorium "Die Schöpfung", von Joseph Haydn, unterstrich noch den festlichen Charakter des Jubiläumsgottesdienstes.
In seiner Predigt setzte sich Erzbischof Stephan Burger vertiefend mit den Jesusworten (Mk 12,17): "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist" auseinander und verwies dabei, auf aktuelle Beispiele eingehend, vor allem auf den Anspruch Gottes. Auf den Kirchenchor bezogen meinte der Oberhirte: "Auch diese Feier will ein besonderes Zeichen sein, Gott zu geben, was ihm gebührt, nämlich die Verherrlichung, die Anbetung und den Lobpreis."
Er dankte den Mitgliedern des Chors, den Dirigenten und Organisten für ihren wichtigen Beitrag, das Herz der Mitfeiernden für die erfahrbare Gegenwart Gottes aufzuschließen, auf diese Weise die frohe Botschaft zu verkünden und für ihren Einsatz und ihre persönlichen Opfer im Dienste der Kirchenmusik. "Nicht als Pfarrer, sondern als Erzbischof von Freiburg rufe ich euch zu: Vergelt's Gott!"
Pfarrer Manfred Woschek dankte dem Erzbischof und allen Mitwirkenden für die anspruchsvolle Gestaltung des Festgottesdienstes. Mit der Toccata in F-Dur endete ein beeindruckender Festgottesdienst und ein wunderbarer Sonntagmorgen, wie es ein Besucher ausdrückte, der noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Beim sich anschließenden gemeinsamen Mittagessen mit dem Erzbischof und Pfarrer Woschek bedankte sich auch Vorstandsmitglied Rudi Rusnyak beim Dirigenten und den Chormitgliedern, für deren zeitintensiven Einsatz über all die Jahre hinweg.



